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Phosphorreiches Eisen

Verfasst: 30.11.2009 15:55
von Fridolin
Phosphorreiches Eisen

Eine Frage an unsere Schmiede: Habt Ihr mal versucht, Eisen durch Schmieden mit Phosphor anzureichern? Mich würde nämlich interessieren, wie das vor sich geht. Laut Literatur eben durch Schmieden.
Keltisches Eisen wurde ja nicht nur mit Kohlenstoff legiert, sondern auch mit Phosphor. Vor ein paar Jahren dachte man noch, dass die hohen P-Gehalte (bis ca. 15%!) in manchen Eisenobjekten (u.a. Schwertern) kämen von P-reichen Erzen, z.B. Raseneisenerz. Aber Untersuchungen haben gezeigt, dass der Phosphor beim Rennofenprozess in der Schlacke bleibt. Folglich muss Phosphor irgendwie beim Schmieden in das Eisen eingearbeitet worden sein. Phosphorreiche Rohstoffe sind entweder Vogelkot (Stichwort: Wieland und sein Schwert) oder Knochen. Ja, es gibt latenezeitliche Schmiedeschlacken, die durchsetzt sind mit Knochen....

Hat jemand eine Idee?


Viele Grüße

Fridolin

http://www.uni-geochem.gwdg.de/extern/c ... er2006.pdf
http://www.uni-geochem.gwdg.de/extern/c ... tg2006.pdf

Preßlinger, H.: Phosphorlegierter Stahl – ein Werkstoff der keltischen Schmiede im Donauraum, Res montanarum 41 (2007), 55-59.

Verfasst: 30.11.2009 22:57
von XorX
Nicht direkt eine Idee, nur ein paar Anmerkungen: zum "Wieland-effekt"; das wurde in den Fünfzigern oder Sechzigern schon mal ausprobiert, der Effekt läßt sich auf eine Stickstoffanreicherung oder Nitrierung zurückführen, die den Stahl -nur an der Oberfläche- sehr verschleißfest macht

Genauso interessant wie oder sogar interessanter als die Bedeutung von Phosphor für die Zähigkeit des Stahls ist die Beobachtung, daß P - Stähle in Kombination mit z.B. Manganstählen ( auch hier gibt es ja teilweise recht ordentlichr Gehalte in frühen Stählen) sehr schön zeichnen im Ätzbild.
Mustergeschweißte Produkte sind ja auch eine Entwicklung der LT - Zeit...

und nein, ich hab das noch nicht ausprobiert, weil für mich ist Phosphor eben ein, na, genau: Schädling

:glauberger:

XorX

Verfasst: 01.12.2009 04:55
von TZH
Ich denke an Urin beim Herten...nur eine Idee.
(na ja nicht oft, aber jetzt :D )

Verfasst: 03.12.2009 21:37
von XorX
Hier noch ein Link ins messerforum zu fast dem gleichen Thema:http://www.messerforum.net/showthread.php?t=76093

XorX

Verfasst: 08.12.2009 17:23
von Peter N.
ich teile eher die Meinung
die hier

http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_4/advanced/t4_1_1.html

vertreten wird

P.