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Hair-gelled Celt may have been sacrificed
Verfasst: 25.01.2006 10:53
von Fridolin
ein Link von Ray auf der Kelten-Liste:
Hair-gelled Celt may have been sacrificed
THE hair-gelled head of an ancient Celt, dubbed the Iron Age Beckham because of his slicked-back look, has been reconstructed by Scots scientists.
Examinations of the Clonycavan man, found fully preserved in a peat bog in Ireland, revealed he used a gel made from a mixture of plant oil and pine resin, believed to be from south-west France or Spain, on his hair.
mehr dazu:
http://news.scotsman.com/index.cfm?id=89512006
Verfasst: 08.02.2006 06:45
von S. Crumbach
Verfasst: 08.02.2006 10:37
von Thomas Trauner
Verfasst: 11.04.2006 12:43
von Ruth
Hallöle!
Ich hab auf einer der diversen Seifenseiten (weiß leider mal wieder nicht, wo) gelesen, Kelten und Germanen hätten Seife als Haargel verwendet. GEkocht aus Ziegentalg und Asche. Und die Römer hätten das auch importiert.
Ist da was Wahres dran????
Grüßle,
Ruth
PS: Ob und wie die Kelten Seife verwendet haben, würde mich sehr interessieren! Gibt's da Informationsmaterial zu?
Verfasst: 11.04.2006 12:45
von Hans T.
Ja gibts: Archäologisch nicht nachweisbar. Reine Vermutung. Und weshalb ausgerechnet Ziegentalg?
Grüße
Hans
Verfasst: 11.04.2006 13:31
von Ruth
Hallo Hans!
Danke für die schnelle Antwort! Ich komme halt aus der Seifenecke und mich interessiert, wo der Anfang war.
Ziegentalg - keine Ahnung. Tierische Fette müssen sie genommen haben, denn Olivenöl wird hierzulande nicht so häufig gewesen sein. Außerdem schäumen Seifen aus tierischen Fetten recht gut - die werden auch heute noch verwendet, wohin auch sonst mit den Schlachtabfällen.
Schade, daß es keine Seifenfunde gibt..... - aber als Salze der Fettsäuren werden die Mikroorganismen sich über das fette Mahl gefreut haben. Die Sumerer haben wenigstens ein Rezept zur Seifenherstellung schriftlich festgehalten.
Grüßle,
Ruth
Verfasst: 11.04.2006 14:09
von Hans T.
Es gibt irgendwo eine römische Textstelle, der den Galliern und den Germanen die Seifenproduktion nachsagt. Das ist meines Wissens nach alles. Woran es mangelt, sind zB Keramikreste mit hohem Pottasche (Kaliumcarbonat) -Resten für simple Seifen oder gar Kalkbrennöfen, um richtige Kalilauge herstzustellen. Es können alles Fundlücken sein, aber der dingliche Nachweis ist wirklich noch nicht gelungen. Alles was da ist, ist eine römische Aussage...die aber selber auch keine Seife benutzten.
H.
Edit: Irgendwo bei Plinius in der Historia naturalis stehts...aber die ist lang...und da steht ausschließlich die Verwendung als Haarpomade...und auch die Angabe von Ziegentalg.
Verfasst: 12.04.2006 19:37
von Ruth
Danke, Hans! Daher wird der Ziegentalg gekommen sein - aber den könnten sie auch unverseift als Pomade genutzt haben.
Mit Kaliumcarbonat könnten sie auch ohne Zugabe von gebranntem oder gelöschtem Kalk aus tierischen Fetten Seife erzeugt haben - allerdings mit tagelangem Kochen (ich hab es mit Kokos und Natriumcarbonat probiert - ist in der Alkalizität vergleichbar, aber leichter in Form von Putzsoda zu bekommen. Nach 6 Stunden kochen war zwar eine merkbare Verseifung eingetreten, etwa 50 %, aber das hätte noch einige Zeit länger gebraucht). So was wäre doch sicher aufgefallen und überliefert worden.
Gibt man Calciumoxid oder Calciumhydroxid zu, so fällt Kalk (Calciumcarbonat) aus und Kalilauge bleibt übrig. Damit klappt die Verseifung innerhalb von 20 Minuten kochen - im Kochtopf und mit Kokosfett (Palmin). Es bleibt immer noch der Prozess der Reinigung (Aussalzen), um die Unterlauge von der Seife zu trennen. Und das ist auch was, was aufgefallen sein müsste. Herald Gessinger hat mal nach altem Verfahren Seife gekocht und sie dann wieder gelöst und insgesamt 3 x ausgesalzen - sehr aufwendig!
Ich hab schon mal aus Asche Seife gekocht. Erst die Asche auslaugen, dann auf die Dichte einer konzentrierten Kochsalzlösung einstellen, gebrannten Kalk dazu, filtrieren und mit Kokosfett kochen. Nach 20 Min. war es wirklich komplett durchverseift. Allerdings beim Kochen starke Tendenz, aus dem Topf zu krabbeln. Dann Aussalzen - es ist schon eine auffallende Arbeit mit den üblichen Laugenproblemen (Verätzungen). Also ein aufwendiger und auffallender Prozeß....
Dann noch mal ganz vielen Dank!
Und viele Grüße,
Ruth