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Einzelgrabaxt im "Colani-Design"
Verfasst: 04.01.2010 11:47
von Blattspitze
Hier eine interessante Streitaxt mit erhaltenem "Holm-Schatten":
http://www.arkivet-vinderup.dk/artikler ... enokse.asp
Neben dem hochinteressanten und ansprechenden Design (nach dem Kupfervorbild Typ "Eschollbrücken") überrascht der offensichtlich ehemals mit 31cm recht kurze Schaft.
Zusammen mit dem recht kleinen Schaftloch wieder einmal Nährboden für die endlose Diskussion: Waffe oder Symbol?
Marquardt
Verfasst: 04.01.2010 12:00
von Steve Lenz
Waffe oder Symbol?
Kann jetzt nur etwas südlicher gehen zum Vergleich: Glockenbecher-Stelen in der Schweiz zeigen wenig länger geschäftete Beile.
Und im ethnologischen Vergleich: Tomahawks gab es auch eine Menge mit kurzem, relativ dünnem Schaft. Und sie wurden rege im Kampf verwendet - neben ihrer Funktion als Würdezeichen, Tabakpfeife, ...
Je elastischer und flinker der Träger, desto leichter und kürzer kann die Waffe sein.
Verfasst: 04.01.2010 13:58
von Blattspitze
Dann wäre auch das hier auf Seite 58 unter Nr. 9 dargestellte Kupferexemplar als Waffe anzusehen?:
http://www.hundeschule-murtal.net/lui/d ... thikum.pdf
Ich kann eine Waffenfunktion selbstverständlich nicht ausschließen und möchte dies auch auf keinen Fall für alle derartigen als Streitäxte bezeichneten Formen tun, habe jedoch bei Schaftdurchmessern von 1,8cm Probleme, eine ausreichende Stabilität vorauszusetzen. Insbesondere, wenn Schneide und Nacken derartig auskragen und damit aufgrund Hebelwirkung für starke Belastungen aus ungünstigen Winkeln (z.B. unterster Schneidenbereich) anfällig sind ...
Verfasst: 04.01.2010 14:16
von Steve Lenz
Im Falle dieser Axt kommt mir ein ganz anderer Gedanke:
Kultisch - geeignet für einen kurzen knackigen Schlag auf eine bekannt schwache Stelle (z.B. der sutura sagitalis).
Verfasst: 04.01.2010 14:22
von Blattspitze
Nö, diese Stücke sind im wahrsten Sinne des Wortes Kriegsbeile, nämlich zum begraben werden. Und diese Funktion ist sogar nachweisbar