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Merowingerschwert ...
Verfasst: 07.01.2010 21:27
von Peter N.
Verfasst: 07.01.2010 21:36
von Nils B.
Bronzeklammern an einer ledernen Sax-Scheide habe ich noch nie gesehen. Könnte aufschlußreich sein, was die Gürtelaufhängung solcher Waffen angeht.
Verfasst: 08.01.2010 09:44
von Bullenwächter
Ein wirklich schöner Fund, mein Glückwunsch an die Mayener.
Auf den ersten Blick würde ich sagen das ist ein schwerer Breitsax, bei dem die Schneide recht gerade verläuft. Die Form der Klinge mutet fast schon etwas skandinavisch an. Es gibt einige wenige Funde von Saxen mit Bronzeklammern, diese sind aber eher die Ausnahme. Die Holzerhaltung am Griff scheint über die Länge des Griffes wenig, über die Form des Knaufes keine, aber wenigstens über die Form am Klingenansatz Auskunft zu geben.
Die Lage der Bronzeklammern zeigen aber schön, wie weit die Scheide über den Griff reichte. Vermutlich ragte nur eine schmale Handbreit der Griffhilze aus der Scheide heraus. Dies lässt sich auch an einigen anderen Funden beobachten.
Zur Aufhängung wäre interessant ob auf der Rückseite der Scheide Aufhängebügel erhalten sind.
Viel interessanter als das Foto der Vorderseite wäre ein Foto der Rückseite, da bei den meisten Funden diese schlechter erhalten ist oder in einigen Fällen wegpräpariert wurde.
Die Fragen die ich mir stelle:
War das Leder der Scheide auf der Rückseite auch verziert?
Waren Aufhängebügel auf der Rückseite?
Wie ist die Holzerhaltung auf der Rücksteite?
Wie sind die Niete und Zierknöpfe auf der Rücksteite vernietet?
Ist die Klemme 3 schmaler als die Klemmen 1 und 2?
Verfasst: 08.01.2010 11:10
von Nils B.
Hier hat es eine etwas größere Ansicht des guten Stücks. Leider auch nur die 'Schauseite'.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 93,00.html
Man erkennt aber schön die Kehlung.
Verfasst: 08.01.2010 11:37
von Bullenwächter
Super! Auf dem Bild kann man schön erkennen, dass die Nietenreihe zusammen mit der 2. Klemme abgekippt sind. Wäre die Scheide im Ursprungszustand so, könnte man den Sax nicht ziehen.
Verfasst: 08.01.2010 13:18
von Nils B.
Die Klammer am Griff scheint mir ebenfalls ein wenig zu schmal, um die komplette Klinge durchzulassen. Ist eventuell aber auch nur eine Beschädigung durch die Bodenlagerung.
Verfasst: 08.01.2010 13:30
von Steve Lenz
Oder es war eine separate Sicherung, welche nach Verstauen der Waffe in der Scheide von Griff her aufgeschoben wurde!?
Verfasst: 08.01.2010 14:10
von Nils B.
Möglich. Aber dagegen spricht meines Erachtens die Vernietung, welche der an den anderen Klammern gleicht und wohl eher eine Befestigung am ledernen oberen Scheidenrand andeutet.
Verfasst: 08.01.2010 14:24
von Steve Lenz
War halt ad hoc ab Bild daherspekuliert. Der Herr Archäologe hält´s halt auch saublöd für unsereins: Uns interessiert eher die Sau- denn die Schauseite!
Verfasst: 08.01.2010 14:36
von Nils B.
Im Herner Museum bin ich schon auf dem Bauch vor einer Vitrine herumgerobbt, um die Vernietung auf der Rückseite einer Sax-Scheide sehen zu können. Hat aber nicht geklappt, lag einfach zu flach
Den Gesichtsausdruck des Herrn vom Sicherheitspersonal hätte ich allerdings gerne als Bildschirmschoner
Verfasst: 08.01.2010 14:45
von Steve Lenz
In einem bestimmten Museum kroch der Museumsleiter persönlich an der Spitze mehrerer Darsteller auf dem Bauch unter die Hängevitrinen, um diese zu erklären. Allerdings spätnachts.
Verfasst: 08.01.2010 14:49
von Bullenwächter
An eine Aufklappbare Sicherung glaube ich ebenfalls nicht. Man kann die ledernen Saxscheiden so bauen, dass der Sax sicher drin sitzt und nicht unbeabsichtigt rausrutscht.
Die Klemmen 1 und 2 scheinen aber so weit ich es sehen kann groß genug zu sein, das Griffhilze und Klinge durchpassen.
Ich könnte mir aber vorstellen dass die Klemme 3 etwas schmaler ist und als Anschlag für das Stichblatt dient, damit man mit dem Ort des Saxes nicht die Scheide durchsticht. Ist aber nur ne Vermutung. Dazu müsste man halt mal das Original von allen Seiten sehen können...
Verfasst: 08.01.2010 14:52
von Bullenwächter
Steve Lenz hat geschrieben:In einem bestimmten Museum kroch der Museumsleiter persönlich an der Spitze mehrerer Darsteller auf dem Bauch unter die Hängevitrinen, um diese zu erklären.....
Mir ist auch schon beides passiert..... Und so richtig schön wird es, wenn er dann den Schlüssel zückt und die Vitrinen aufmacht, damit man besser an die Funde kann
Verfasst: 08.01.2010 15:07
von Nils B.
Bullenwächter hat geschrieben:Mir ist auch schon beides passiert..... Und so richtig schön wird es, wenn er dann den Schlüssel zückt und die Vitrinen aufmacht, damit man besser an die Funde kann
*seufz* Bin ich seltsam, weil ich bei solchen Gedanken ans Schmachten komme?
Die Idee mit der Durchstoßsicherung hat was. Man braucht mehr Bilder! Oder eine vor Ort Ansicht!
Schade, daß der Knauf offenbar nicht erhalten ist. Mich würde die Griffbefestigung interessieren. Über Knaufplatte oder gar im Griff quervernietet?
Verfasst: 08.01.2010 15:50
von Theodor
Also die 4. Spange sieht wirklich verdächtig klein aus .... selbst wenn ich mir das die nietreihe wegdenke.
Ich finde das material hinter der 2. klemme also der 2. klingenseitig dieht ffast so aus als wäre da ein spalt gewesen ... vll doch eine art futeral?
Naja man müsste es wirklich mal von näherem betrachten ...
Vll wenn ich lieb frage die GdkE ist ja mein Arbeitgeber *hihi*
Interessant fände ich auch die Frage nach dem Scheidenpelz ... kennt jemand von euch Saxe die einen haben?