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Störtebeker-Schädel aus Museum gestohlen
Verfasst: 20.01.2010 13:21
von Mark77
Der Schädel des legendären Seeräubers Klaus Störtebeker ist aus dem Museum für Hamburgische Geschichte gestohlen worden.
"Wir sind alle sehr bestürzt über den Diebstahl. Der legendäre und geheimnisvolle Schädel aus dem 15. Jahrhundert ist eine Reliquie der Hamburger Geschichte, eine der Hauptattraktionen unseres Hauses", sagte Museumsdirektorin Lisa Kosok. Das Museum hat eine Belohnung für die Wiederbeschaffung des 600 Jahre alten Kopfes ausgesetzt, der dem berühmt-berüchtigten Piraten-Anführer zugeschrieben wird.
Die Hamburger Polizei bestätigte, dass eine Anzeige über den Diebstahl eines Schädels eingegangen ist. Der Verlust wurde bereits am 9. Januar festgestellt. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde jedoch erst jetzt die Öffentlichkeit informiert.
http://magazine.web.de/de/themen/wissen ... ohlen.html
Manchmal frage ich mich was die Leute damit wollen? Sowas bringt vielleicht erstmal etwas Geld, aber das Meiste fliegt doch eh wieder auf. *seufz*
Schöen Grüße,
Markus
Verfasst: 20.01.2010 13:28
von Bullenwächter
Gibt es Beweise dafür dass es Kalusies Schädel ist?
http://www.hamburgmuseum.de/d/image/pre ... haedel.doc
Das ist der Schädel irgend eines Hingerichteten, der auf dem Grasbrook gefunden wurde. Die Aussage in der Pressemeldung:
Aus dem Museum für Hamburgische Geschichte ist der Schädel Klaus Störtebekers gestohlen worden.
ist meiner Meinung nach etwas zu Reißerisch auch wenn sie am Ende etwas relativiert wird. Aber Trommeln gehört zum Handwerk - wohl auch zum Handwerk der Institutionen mit Bildungsauftrag.
Verfasst: 21.01.2010 10:49
von ulfr
Kalusie? Klär uns bitte auf ...
*Hat seinen eigenen Kopf*
Verfasst: 21.01.2010 10:52
von Nils B.
'Klausie' mit Buchstabendreher?
Verfasst: 21.01.2010 11:20
von Turms Kreutzfeldt
Sleepy Hami ? Der kopflose Pirat räumt im Senat auf ? Jetzt wird sich gerächt?
versucht seinen Kopf nicht zu verlieren, der Turms
Verfasst: 21.01.2010 11:30
von ulfr
Nils B. hat geschrieben:'Klausie' mit Buchstabendreher?
Dankeeeee!
Verfasst: 21.01.2010 11:39
von Nils B.
Turms Kreutzfeldt hat geschrieben:Sleepy Hami ? Der kopflose Pirat räumt im Senat auf ? Jetzt wird sich gerächt?
Eher Störte Hollow. Wäre ein schöner Ausgangpunkt für ein satirisch-grimmiges Märchen á la Terry Gilliam. Die Helden der Volkssagen kehren als Edelzombies zurück. Störtebecker und Schinderhannes räumen in den Chef-Etagen auf, bis sie sich gegenseitig an die knochigen Hälse gehen...
Äh, ich muß mal was tippen^^
Verfasst: 21.01.2010 12:06
von Bullenwächter
Sorry für den Buchtabendreher, es soll natürlich Klausies heißen!
Dieser Buchstabendreher ist mir wohl aufgrund meiner Aufregung über dieses abscheuliche Verbrechen passiert.
Ich vermute mal, da der Fall jetzt in den Medien gelandet ist, dass das Museum in Kürze von diesen ruchlosen Verbrechern eine Lösegeldforderung bekommen wird.
Verfasst: 21.01.2010 12:13
von Blattspitze
So eine Schweinerei!
Ich frage mich, wer das war und was er vorhat. Ein Sammler kann doch kaum Spass daran haben, denen geht es doch meist um das Zeigen der eigenen Sammlung? Das wäre bei so einem Diebesgut bestimmt zu risikoreich.
Steht das Gebein jetzt auf dem Nachtisch von einem alternden Seeräuberfan? Oder wird gar bei Okkultismus-Fans zu Ritualen genutzt?
Was für Strafen drohen den Tätern eigentlich? Ist das schwerer Diebstahl?
Verfasst: 21.01.2010 12:54
von Nils B.
Einem fanatischen Sammler geht es nicht unbedingt ums Herzeigen sondern einfach ums Besitzen.
Ein okkulter oder ideologischer Hintergrund - welcher Art auch immer - ist ebenfalls nicht auszuschließen.
Lösegeldforderung ist meiner Meinung nach das naheliegendste - oder, wenn ich den Mist bedenke, den man in der eigenen Jugend selber angestellt hat, einfach eine schlichte Mutprobe.
Hoffe nur, das gute Stück taucht, in seiner Eigenschaft als geschichtliches Artefakt, unbeschadet wieder auf.
Verfasst: 21.01.2010 13:36
von KatrinA
§ 243 Besonders schwerer Fall des Diebstahls
(1) In besonders schweren Fällen wird der Diebstahl mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
[...]
5. eine Sache von Bedeutung für Wissenschaft, Kunst oder Geschichte oder für die technische Entwicklung stiehlt, die sich in einer allgemein zugänglichen Sammlung befindet oder öffentlich ausgestellt ist,
[...]
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__243.html
Verfasst: 21.01.2010 20:42
von Jörg Nadler
Es ist doch immer wieder verwunderlich, was merkwürdige Leute so alles stehlen....
Ich bin gespannt, wann und wo das gute Stück wieder auftaucht.
Hoffentlich jedenfalls in guten Zustand!
Apropos Zustand, welch verschrobene Mensch überhaupt so etwas außerhalb eines Museums brauchen?
Ein zahnloser Schädel, dazu noch mit einem Loch im Schädeldach.
Und über den einstigen Besitzer ist nur so viel bekannt, das er wahrscheinlich Seeräuber war.
Ansonsten sind am Grasbrook nach ja noch einige Berufskollegen Störtebeckers mehr einen Kopf kürzer gemacht worden.
Als Hnrichtungsstätte diente dieser Platz ja noch bis in 17.Jh.
Dazu gab es in der "Archäologie in Deuschland" einen interessanten Artikel in der Ausgabe 2 /2007 "Der Fall Störtebecker".
Übrigens wurden 1878 zwei Schädel mit Nagelloch auf dem Grasbrook gefunden (auch in AiD abgebildet)
Was ist mit dem zweiten Schädel?
Vielleicht hat der Dieb ja statt einem "Original- Störtebecker" auch den Kopf vom Koggenkoch einkassiert.
Das ist in diesem Falle nicht minder kriminell, die ganze Geschichte ist reichlich abwegig.
Jörg
Verfasst: 21.01.2010 22:47
von Hans T.
Naja, wenn er denn nicht unter dem Bett eines besonders coolen 15 jährigen zum grosse-Schwester-erschrecken nach einem besonders langweiligen Museumbesuch liegt.
H
Verfasst: 22.01.2010 03:00
von Jøran
Och solch ein Schädel auf schwarzen Messen...
Aber was mir auch in diesem Forum auffällt, niemand stellt die viel wichtigere Frage: Wie kann man (technisch gesehen) aus einem Museum überhaupt einen Schädel stehlen? Alarmanlagen kosten doch nicht mehr die Welt und dann ist die Technik so simpel aber mit großer Wirkung geworden.
Ich glaube nicht, dass der Schädel wieder auftaucht. Wahrscheinlich war das eine Auftragsarbeit für einen Sammler.
Hilsen
Jøran-N, dessen Schädel als Foto in der Schublade liegt... oder lag?
Verfasst: 22.01.2010 07:57
von Turms Kreutzfeldt
Auftragsarbeit
Denkbar. Aber manchmal taucht so was wieder auf. Die "Madonna der guten Milch" (Madonna, die ein Jesuskind stillt) aus einer kleinen mozarabischen Kirche in den cantabrischen Bergen tauchte in einer Luxuswohnung an der Mittelmeerküste wieder auf, nachdem die Guardia Civil dort die Tür eingetreten hatte (Todo por la patria!).
In Deutschland dürfen sich Leute historische Renaissance-Decken in die Wohnung hängen, nachdem sie ein historisches Gebäude gekauft haben und die Denkmalbehörde schlampig mit den Verträgen umgegangen war (Die Decke sollte eigentlich in das historische Gebäude zurück). Der Kulturgüterschutz läßt hier zu wünschen übrig und meiner Meinung ist das gewollt. Die Decke von Kardinal Albrecht (Gegenspieler von Luther), auf dem Nachtisch der Schädel vom Störtebecker (mutmaßlich). Wo ist da der Unterschied? Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Das bekommt man so nebenbei mit. Man tut nur so historisch. Man ist es gar nicht. Wir sind nur europäische Amerikaner...
Turms geht mal kurz weinen und verschanzt sich dann in der spanischen Botschaft