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Kämme
Verfasst: 08.02.2006 13:39
von FaethorFerenczy
Ich habe mir das buch die bandkeramiker-erste steinzeitbauern in deutschland gekauft. In diesem buch sind repliken von knochenkämmen abgebildet. Erst hab ich mir dabei nix gedacht, aber jetzt kommt mir immer mehr der gedanke das ich keinen einzigen steinzeitlichen kammfund kenne. Die frühesten kämme die ich kenn sind aus keltischer zeit.
Kennt vielleicht einer von euch funde. Oder gibt es keine derartigen funde.
Sorry steve und ferro fals ich das thema in die falsche rubrik gesetzt hab.
Liebe grüße
Ina
Verfasst: 08.02.2006 15:38
von Thomas Trauner
So ohne Bibliothek zur Hand und nur schnell als Überblick:
Die Bilder im Buch über die Bandkeramiker entsprechen den Funden. Auswendig weiß ich nur, dass der aufwändigste auf dem Foto (oben zick-zack-förmig) aus einer Frauenbestattung in der Nähe von Regensburg stammt.
Diese Kämme war aufgrund der Fundlage am Hinterkopf der Frau wohl zum Zusammenhalt der Haare gedacht.
Ansonsten finden sich neolithische und frühbronzezeitliche Kämme in den Feuchtbodensiedlungen (Uferrandsiedlungen) des südlichen deutschen Sprachraums.
Sie sind z.b. aus Ruten gebunden ("Rütlikämme") oder aus Holz geschnitzt.
Gib mal Uferrandsiedlung, Pfahlbauten, Feuchtbodensiedlung und Kamm in Google ein. Da müßte was kommen.
Konkretere Fundorte wären z.B. Arbon-Bleiche, oder Mondsee.
Die Funktion ist unklar. Ob sie Kämme zu kämmen, ob sie Steck- oder Webkämme waren ist in der Diskussion.
Alle drei Möglichkeiten sind offen.
Thomas
Verfasst: 09.02.2006 12:58
von Claudia
Im Nationalmuseum in Kopenhagen habe ich steinzeitliche Kämme aus Holz und Knochen gesehen. Eine genaue Datierung kann ich nicht angeben (stand nicht dran), nach der Reihenfolge in der Ausstellung müßte es spätes Mesolithikum oder frühes Neolithikum gewesen sein. Bei Bedarf kann ich Bilder schicken (hab sie fotografiert).
Verfasst: 09.02.2006 16:16
von R. Schumann
Also kämme gibts auf allefälle seit der LBK, spontan ohne gross nachzusuchen zB Aiterhofen-Ödmühle, und wenn ich mich nicht irre gibts auch
in der Ertebolle Kultur geweihkämme
MfG