Materialwahl für Holznägel
Verfasst: 16.02.2006 00:22
moin,
will man eine haltbare und dauerhafte Holznagelverbindung herstellen muß man bei der Materialwahl besondere Vorsicht walten lassen.
Zuersteinmal muß festgestellt werden welche Art der Holznagelung vorliegt.
1. Nagel als Scherstift (so wie im Fachwerkhausbau verwendet)
2. Nagel als Nietverbindung (Plankenverbindung im Klinkerbootsbau)
im ersten Fall muß ein Material gewählt werden, welches über eine grosse Scher- und Biegefestigkeit verfügt da der Nagel nur in dieser Art beansprucht wird. Hier ist Eiche das Mittel der Wahl. In West- und Nordeuropa stellt sie das Holz mit der höchsten Scherfestigkeit dar. Unter Umständen wäre auch Esche geeignet, diese verfügt jedoch nur über eine geringe Fäulnisresistenz und ist so für Verbindungen im Aussenbereich weniger geeignet.
der zweite Fall erfordert ein Material welches eine grosse Längsfestigkeit aufweist, da der Nagel durch das beidseitige Aufkeilen die miteinander zu verbindenden Teile zusammenpresst und selbst dabei gestreckt wird. (Prinzip des Nietens) Desweiteren soll der Nagel auf alle Zeit fest und unbeweglich in seinem Loch sitzen. Wachholder verbindet nun eine gute Längsfestigkeit mit der Eigenschaft gut komprimierbar zu sein, d.h. das Holz lässt sich gut zusammendrücken und dehnt sich danach wieder aus. So wird ein ausgezeichneter Sitz erreicht, der Nagel ist absolut fest und wird sich nicht mehr bewegen.Desweiteren besitzt Wachholder eine gute Fäulnisresistenz wodurch er sich besonders für Verbindungen im Bootsbau eignet.
Das Hjortspringboot (400 v Chr.)enthielt einige dieser Nägel und im Frühmittelalter waren z.B. die Boote aus dem slawischen Bereich häufig mit Wachholder genagelt. In Dänemark wurde bis in das 20. Jahrh. hinein mit Wachholderholznägeln gearbeitet.
Quellen:
Viking Age Shipbuilding Vol.2 Ole Crumlin Pedersen
Die Bootsfunde von Danzig Ohra Otto Lienau
Gruß,
Roland
will man eine haltbare und dauerhafte Holznagelverbindung herstellen muß man bei der Materialwahl besondere Vorsicht walten lassen.
Zuersteinmal muß festgestellt werden welche Art der Holznagelung vorliegt.
1. Nagel als Scherstift (so wie im Fachwerkhausbau verwendet)
2. Nagel als Nietverbindung (Plankenverbindung im Klinkerbootsbau)
im ersten Fall muß ein Material gewählt werden, welches über eine grosse Scher- und Biegefestigkeit verfügt da der Nagel nur in dieser Art beansprucht wird. Hier ist Eiche das Mittel der Wahl. In West- und Nordeuropa stellt sie das Holz mit der höchsten Scherfestigkeit dar. Unter Umständen wäre auch Esche geeignet, diese verfügt jedoch nur über eine geringe Fäulnisresistenz und ist so für Verbindungen im Aussenbereich weniger geeignet.
der zweite Fall erfordert ein Material welches eine grosse Längsfestigkeit aufweist, da der Nagel durch das beidseitige Aufkeilen die miteinander zu verbindenden Teile zusammenpresst und selbst dabei gestreckt wird. (Prinzip des Nietens) Desweiteren soll der Nagel auf alle Zeit fest und unbeweglich in seinem Loch sitzen. Wachholder verbindet nun eine gute Längsfestigkeit mit der Eigenschaft gut komprimierbar zu sein, d.h. das Holz lässt sich gut zusammendrücken und dehnt sich danach wieder aus. So wird ein ausgezeichneter Sitz erreicht, der Nagel ist absolut fest und wird sich nicht mehr bewegen.Desweiteren besitzt Wachholder eine gute Fäulnisresistenz wodurch er sich besonders für Verbindungen im Bootsbau eignet.
Das Hjortspringboot (400 v Chr.)enthielt einige dieser Nägel und im Frühmittelalter waren z.B. die Boote aus dem slawischen Bereich häufig mit Wachholder genagelt. In Dänemark wurde bis in das 20. Jahrh. hinein mit Wachholderholznägeln gearbeitet.
Quellen:
Viking Age Shipbuilding Vol.2 Ole Crumlin Pedersen
Die Bootsfunde von Danzig Ohra Otto Lienau
Gruß,
Roland