TZH hat geschrieben:
Ein ungarische Scmied fertigt gerade ein 16. Jh. Armbrustreplika an. Dem Bogen hat er aus ein Blattfeder "geschmiedet", so, dass er dem Stahl auf zirka 300 °C, also erheblich unter die Anlasstemperatur (nicht zu sprechen von Schmiedetemperatur) erhizt hat, und es auf dem Amboss in Form gehämmert hat.
Er sagt, so hat er das Kristallensturktur im Stahl nicht verendert, die urspüngliche Härte und Ellastizität ist die gleiche geblieben.
Könnte das stimmen?
Ich hätte angst vor ewentuellen Rissen von diesen Kaltschmieden im Stahl und das mir bei einer Bruch des 500 Lb Bogen wehrend das Zhielen das Hirn vielleicht weggeschossen wird...
(Ihr weisst ja, wie : " Was ist das, in einem Ohr rein, an anderem Raus, und es bleibt trotzdem im Kopf?
-Ein Spitzhacke...)
Zoltán
Exakt mit dieser Frage setze ich mich aktuell auseinander und frage mich ob es hierzu Studien und Veröffentlichungen gibt?
In der Ausbildung zum Steinmetzen und Steinbildhauer hat unser Lehrmeister in der überbetrieblichen Ausbildung in Königslutter ein Stück runden VA-Stahl (Durchmesser vermutlich 1 cm) kalt mit einem Fäustel großzügig zu einem Modelliereisen von Esslöffelgröße ausgeschmiedet (ich erinnere mich jedenfalls nicht daran, dass er den Vanadiumstahl erhitzt hat. Auf jeden Fall wurde der Stahl nicht zum Glühen gebracht, wenn dann allerhöchstens mit einem Gasbrenner erhitzt ohne signifikante Verfärbung. Wie gesagt: Ich erinnere mich nicht mehr, es ist über 30 Jahre her.
Wer erinnert sich?: In den 80ern hat jemand in der ZDF-Fernsehsendung "Wetten Dass" ein Stück Eisen oder Stahl auf einem Amboß mit einem Schmiedehammer nur durch Behämmern zum leichten rot-orangeglühen gebracht. Allerdings musste dafür das Studiolicht erheblich gedimmt werden.
In einem meiner Steinbearbeitungsvorversuche aus dem Jahre 2018 habe ich einen von N.N. zur Verfügung gestellten selbstgegossenen Kupfermeissel mit einem Hämmerstein solange behämmert, dass er sich stark verformt hat
(Filmminute 16:08 - 17:30):
https://youtu.be/YS__g1FEoAU
In dem Meisselschaft fand währenddessen eine starke Wärmeentwicklung statt.
Der gleiche Effekt lässt sich beobachten, wenn ein Stück Kupferleitungsdraht durch verdrehen solange verzwirbelt wird, bis er reißt (bitte nicht nachmachen, die Hitzeentwicklung kann sehr unangenehm an den Fingern werden).
In dem sehenswerten Dokumentarfilm "Der Schleifsteinhauer aus dem Gosautal - Der letzte seines Standes" [Quelle Youtube] wird deutlich, dass sich Eisen in der Verwendung als Werkzeug (hier Zweispitz) allein durch die beim Einsatz entstehende Reibungswärme und den Impact der Hiebe verformen kann, ohne zu reißen:
(z.B.Filmminute 00:08:27 - 00:09:00)
https://youtu.be/CM6oGFK58_k
(Im Video schmiedet der Schleifsteinhauer die verformte Spitze des Zweispitz dann notdürftig vor Ort ohne Schmiedefeuer kalt zurecht.)
Inwieweit die im Film begutachtete Zweispitzspitz noch schmiedetechnisch gehärtet war oder nicht, kann natürlich nicht beurteilt werden.
An Steinmetzeisen sieht man, dass sich der Aufschlagbereich eines Eisens auf den ein Eisenhammer (z.B. Fäustel) auftriffft, mit der Zeit zunächst stark verformt, bevor er reißt und deshalb abgeschliffen werden sollte um schwerwiegenden Verletzungsgefahren zu vermeiden:
(z.B. Filmminute 00:0:03 - 00:00:50)
https://www.youtube.com/watch?v=zB_ZkaFzT6k
Ich suche jetzt eine Veröffentlichung,m die mir Aufschluss darüber gibt, inwieweit sich Eisenwerkstoffe mit den Charakteristika von Meteroiteneisen deutlich unter der Schmeltztemperatur von Eisen schmiedetechnisch ohne Defizite bearberiten lässt (siehe Tut Anch Amuns Dolch).
XorX hat geschrieben:die für die gewünschte Federwirkung geeignet ist. Die entsprechenden Temperaturen je Stahl stehen in jedem besseren Metall-Tabellenbuch.
XorX
@XorX: Kannst Du mir hierzu bitte eine konkrete Quelle nennen? Danke!
Quellen:
Youtube:
Youtubekanal (Kanalname): LectionesScientiaArtis
Titel des Videos: Altes Ägypten, Hartgesteinsbearbeitung (2): Werkzeugerprobung an Granit (1) (2018)
Link zum Youtube-Video:
https://youtu.be/YS__g1FEoAU
Zeitpunkt des Abrufs: 23.02.23; 19:22 UIhr MEZ
Youtubekanal (Kanalname): Handwerk-Zeitreise
Titel des Videos: Der Schleifsteinhauer aus dem Gosautal - Der Letzte seines Standes
Link zum Youtube-Video:
https://youtu.be/CM6oGFK58_k
Zeitpunkt des Abrufs: 23.02.23; 19:27 Uhr MEZ
Youtubekanal (Kanalname): Handwerk-Zeitreise
Titel des Videos: ROCKFACING AND SHAPING STONES (Part 4) Mike Haduck
Link zum Youtube-Video:
https://youtu.be/zB_ZkaFzT6k
Zeitpunkt des Abrufs: 23.02.23; 19:29 Uhr MEZ
deutschsprachige Wikipedia:
Bibliografische Angaben für „Tutanchamun“
Seitentitel: Tutanchamun
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