Archaeoforum.de

Hallo liebe Steineklopper,

ich habe kürzlich bei der Detektorsuche auf Erdaushub, in dem sich - wie sich irgendwann herausstellte - nur neuzeitlicher Schrott befand, ein Bruchstück eines großen (Porzellan?)-Isolators gefunden. Dieses Stück ließ sich, wie ich zu Hause feststellen konnte, hervorragend mit einem Schlägel mit Kupferkopf (Copper-Bopper) bearbeiten und erscheint mir zum Üben der Schlagtechnik besonders gut geeignet, weil man für die Schläge kaum Kraft aufwenden muss und das Material zumindest ähnlich reagiert wie Flint. Hat jemand von euch das auch schon mal ausprobiert? Hat jemand vielleicht ne Idee, wo man solche Reste von Isolatoren bekommen könnte? Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrungen mit Waschbecken- oder Kloporzellan gemacht?

Grüße vom Hoss

Ich habe nur einmal einen geknilchten Teller bearbeitet und fand es ebenfalls ziemlich leicht, zum Üben ist Porzellan sehr gut geeignet. Harm Paulsen erzählt immer vom sagenhaften "Thunder-Chert", also einer Kloschüssel, die er zerkleinert hat. Dann gibt es Berichte über die australischen Eingeborenen, die Telegraphen-Isolatoren verwendet haben.
Zum Üben ebenso gut wie Glas. Aber wo man die Dinger herbekommt - keine Ahnung. Frag mal beim örtlichen Stromversorger ...

Geht mir wie Ulfr.
Außerdem sehr gut zum Üben: Fliesen aus Porzellan oder Feinsteinzeug. Letzteres gibts auch in Holzoptik, sieht geschlagen verblüffend nach Naturmaterial aus.

Blattspitze hat geschrieben:Geht mir wie Ulfr.
Außerdem sehr gut zum Üben: Fliesen aus Porzellan oder Feinsteinzeug. Letzteres gibts auch in Holzoptik, sieht geschlagen verblüffend nach Naturmaterial aus.

Von der Baustelle meiner Tochter habe ich auch Fliesenreste zum üben mitgenommen, unterschiedliche Farben machen sich ganz gut.

Die Bauschuttdeponie in verschiedenen Gemeinden könnte eine Fundgrube sein

Die verschiedenen Sanitärbetriebe und Baumärkte haben immer wieder Kloschüsseln und Waschbecken, die Ausschuss sind. Die freuen sich wie die Schnitzel, wenn sie es nicht entsorgen müssen . Dass die Aborigines in Ausralien immer die Isolatoren von den Telegraphenmasten geschlagen haben, ist Tatsache, denn die Komunikation wurde dadurch Landesweit regelmäßig und sehr häufig lahm gelegt und die "neuen Siedler" kamen mit dem Reparieren nicht mehr hinterher. Und dann hat man ihnen aus Rache Schnaps gegeben....

Ansonsten kann ich gerade zum Üben von Pfeilspitzen Fliesenreste wärmsten empfehlen - muss nicht mal unbedingt Villeroy und Boch sein

Schöne Grüße...

Robert

Vielen Dank für die Tipps! Ich werde mich demnächst mal auf Materialsuche begeben ...

Hoss hat geschrieben:bei der Detektorsuche auf Erdaushub, in dem sich - wie sich irgendwann herausstellte - nur neuzeitlicher Schrott befand

Hab ich überlesen - ich gehe davon aus, dass das offiziell geschah

Ob das Durchsuchen von Erdaushub mittels eines Detektors nur "offiziell" geschehen darf, ist eine interessante, m. E. gar nicht mal so leicht zu beantwortende Frage ...

War es dein Erdaushub?

H

Nein. Aber würde das denn eine Rolle spielen?

Ich war da, um geschichtlich interessante Gegenstände aus Metall zu finden.

Hoss hat geschrieben:Ob das Durchsuchen von Erdaushub mittels eines Detektors nur "offiziell" geschehen darf, ist eine interessante, m. E. gar nicht mal so leicht zu beantwortende Frage ...

Da mach Dich bitte mal in den gesetzlichen Bestimmungen des Bundeslandes kundig, in dem Du lebst/sammelst/was auch immer!
Wir gehen hier in diesem Forum davon aus, dass, wenn jemand mit einer Sonde arbeitet, dies mit Zustimmung und Wissen der Beteiligten stattfindet, sowohl des Grundeigentümers als auch des zuständigen Amtes. Grundsätzlich ist das Thema "Sondler" hier ein Reizwort, wie man den diesbezüglichen threads entnehmen kann, wir sind hier für Rekonstruktionen "zuständig"!

Genau, Sondengænger ohne einer Zustimmung von z. B. Archæologischen Landesamt etc. betrachte ich auch
erst mal så:



Hilsen

Jøran-Njål

@ ulfr
Ich habe mich - für mich selbstverständlich - in den gesetzlichen Bestimmungen meines Bundeslandes kundig gemacht, und ich mache - für mich ebenfalls selbstverständlich - nichts Illegales. Dass ich (u. a.) "Sondler" bin, hatte ich auch nur erwähnt, um meine Frage(n) bzgl. der Bearbeitung von Porzellan in eine kleine Story einzubetten.
Habe gerade nochmal Deinen Beitrag gelesen. Stimmt, Teller! Mit einem Teller werde ichs mal versuchen. Was die Bearbeitung von Flint angeht, scheint mir gerade der Durchbruch zur erfolgreichen Flächenretusche zu gelingen (vielleicht war das letzte Stück auch nur Glück ...).
Grüße Hoss