Nachbau einer Manuballista
Verfasst: 03.11.2011 14:02
Hallo zusammen,
letztes Jahr habe ich mich an eine Rekonstruktion einer Manuballista herangewagt.
Leider war zu dieser Zeit die Veröffentlichung im Teiss Verlag zu dem Xantener Fund noch nicht herausgegeben, so dass ich mir alles mühsam erarbeiten musste.
Das erste Modell erfolgte entsprechend den bisherigen Rekonstruktionen mit einer Hebelspannvorrichtung. Nachdem die Manuballista fertig war merkte ich sehr bald, dass diese Version unpraktikabel ist. Mit spannen und einlegen des Pfeils ist man ca. 1 min beschäftigt. Deshalb müsste ein zweites Modell her. Bei diesem erfolgt die Spannung über das einschieben des Schlittens entsprechend der griechischen Gastraphetes, als sogenannter Bauchspanner. Wie sich in der Praxis zeigte kann hiermit eine Schussfolge von leicht 4 Schuss/min erreicht werden.
Bei den anschließenden Schussversuchen zeigte sich, dass ein gezieltes Schießen nur über kurze Strecken von maximal 40m möglich ist. Schüsse mit größerer Entfernung sind nur Ballistisch möglich. Und hier genau zeigen sich die Schwächen einer Manuballista. Bei ballistischem Schießen muss man sich entsprechen der modernen Artillerie auf ein Ziel einschießen. Der ermittelte Anstellwinkel und die Vorspannung müssen dann immer wieder beibehalten werden. Dies ist bei dem freihändigen Schießen jedoch nur unzureichend möglich.
Aufgrund dieser Tatsache gehe ich momentan davon aus, dass es die Manuballista im eigentlichen Sinne des Wortes gar nicht gegeben hat. Ich vermute vielmehr, dass es sich bei dem Fund in Xanten sowie entsprechenden Funden an anderen Orten um Kleingeschütze gehandelt hat, die ebenso wie der Scorpio auf einer Lafette angebracht waren.
Hinsichtlich der maximalen Schussweite kann ich momentan keine konkreten Angaben machen, da ab 100m die Bolzen, die fast vollständig in den Boden eindringen, kaum noch zu finden sind.
Aber ich arbeite dran.
Auf dem Bild
Vorne der Bauspanner
hinten der Hebelspanner
Gruß Jörg
letztes Jahr habe ich mich an eine Rekonstruktion einer Manuballista herangewagt.
Leider war zu dieser Zeit die Veröffentlichung im Teiss Verlag zu dem Xantener Fund noch nicht herausgegeben, so dass ich mir alles mühsam erarbeiten musste.
Das erste Modell erfolgte entsprechend den bisherigen Rekonstruktionen mit einer Hebelspannvorrichtung. Nachdem die Manuballista fertig war merkte ich sehr bald, dass diese Version unpraktikabel ist. Mit spannen und einlegen des Pfeils ist man ca. 1 min beschäftigt. Deshalb müsste ein zweites Modell her. Bei diesem erfolgt die Spannung über das einschieben des Schlittens entsprechend der griechischen Gastraphetes, als sogenannter Bauchspanner. Wie sich in der Praxis zeigte kann hiermit eine Schussfolge von leicht 4 Schuss/min erreicht werden.
Bei den anschließenden Schussversuchen zeigte sich, dass ein gezieltes Schießen nur über kurze Strecken von maximal 40m möglich ist. Schüsse mit größerer Entfernung sind nur Ballistisch möglich. Und hier genau zeigen sich die Schwächen einer Manuballista. Bei ballistischem Schießen muss man sich entsprechen der modernen Artillerie auf ein Ziel einschießen. Der ermittelte Anstellwinkel und die Vorspannung müssen dann immer wieder beibehalten werden. Dies ist bei dem freihändigen Schießen jedoch nur unzureichend möglich.
Aufgrund dieser Tatsache gehe ich momentan davon aus, dass es die Manuballista im eigentlichen Sinne des Wortes gar nicht gegeben hat. Ich vermute vielmehr, dass es sich bei dem Fund in Xanten sowie entsprechenden Funden an anderen Orten um Kleingeschütze gehandelt hat, die ebenso wie der Scorpio auf einer Lafette angebracht waren.
Hinsichtlich der maximalen Schussweite kann ich momentan keine konkreten Angaben machen, da ab 100m die Bolzen, die fast vollständig in den Boden eindringen, kaum noch zu finden sind.
Aber ich arbeite dran.
Auf dem Bild
Vorne der Bauspanner
hinten der Hebelspanner
Gruß Jörg