Archaeoforum.de

Nachdem ich in unmittelbarer Heimatnähe ein Bruchstück eines jungneol. Dechsels gefunden habe, lässt mich die Steinbearbeitung nicht mehr los!
Weiss jemand, wo ich hier in Mittelhessen Amphibolit beziehen kann, um meine Schleifversuche auszudehnen?
Bin an allem bezüglich des Schleifvorgangs interessiert, insbes. am Schleifstein selber ( Material?)
Gruß
m.

Beim Schleifen von Hartgestein ( nicht nur Amphi ) ist es wichtig, einen Schleifstein mit sehr hohem Quarzanteil zu haben ! Setze Dich mal mit Betreibern der örtlichen Sandsteinbrüchen in Verbindung und erfrage diesen.
Wir haben hier in RLP sehr unterschiedliche Quarzanteile im Sandstein, der geht von 50- 95 % !
An der vorderen Haardt bei Neustadt an der Weinstraße sind es um die 55-60 % , im sogenannte Karlstal bis 95%
http://www.picard-natursteinwerk.de/quarzsandstein.php
Sägeabschnitte sind dort mit Sicherheit bei Selbstabholung günstig zu beziehen !
http://www.picard-natursteinwerk.de/news.php

Sowas habe ich in geringen Mengen noch bei mir.

Unser ULFR kann Dir dazu auch viel Erfahrung weiter geben

HErzlichen Dank für die ersten und vor allen Dingen schnellen Infos!

Guter Amphibolit ist nicht so leicht aufzutreiben, da muss ich passen.

Bei den Schleifplatten gibt es z.Z. beim Hornbach Natursteinbruchplatten (Abdeckplatten 35x60) für 14,99€. Die gehen wie die Feuerwehr und verschleißen so gut wie nicht. Gehen sowohl für Felsgestein, wie auch für Flint. Leider gibt es dazu keine Angaben, was das für Gestein ist. Wichtig: Platte mit dem Fuß ins Wasser stellen und beim Schleifen immer mal ins Wasser tauchen und Wasser mit hochziehen, damit die Fläche wieder frei gewaschen wird.

Schöne Grüße...

Robert

Dem ist nichts hinzuzufügen. Allerdings lagere ich die Schleifplatte rückenschonend auf einer ausgedienten Werkbank und schleife im Stehen.
Amphibolit habe ich in Hessen noch nicht selbst gefunden, allerdings soll es bei Wald-Michelbach im Odenwald Vorkommen geben, genannt wurden mir die Steinbrüche am Gärtnerskopf und bei Stallenkandel. Und Obacht: A. ist nicht gleich A.! Ich bekam mal eine ganze Obstkiste mit A.-Geröllen aus dem Oberrhein in der Schweiz. Sah wunderbar aus, entpuppte sich aber beim Anschlagen durchweg als "Kandiszucker" ...

In Hessen gibt es doch wunderbare pechschwarze Basalte, die sich sehr gut eignen? Ich kenne zwar keinen Aufschluß, aber ein Bekannter hat mir mal sehr gutes Material gereicht. Die sind doch auch benutzt worden?
Unbedingt Ulfr`s Hinweis folgen und im Stehen schleifen, das ist so viel angenehmer!
Und die Picktechnik nicht vergessen ...

Basalt .... hmmmm .... ich weiß ja nicht .... wurde wohl nicht so häufig verwendet. Ist längst nicht so zäh wie Amphibolit. Jockenhövel schreibt, dass gern importierter Aktinolith-Hornblendeschiefer zum Einsatz kam (wir wissen, warum ), aber auch Chlorit-Serizitschiefer, Grünschiefer und "Widaer Schiefer" (auch nicht so der Bringer, weil relativ weich), vor allem aber "Amphibolit, dessen nächstes Vorkommen im Fichtelgebirge liegt". Es gibt allerdings aus Basalt einen sehr schönen sog. "Werkstattfund" von Kassel-Kirchditmold aus der LBK, vier Schuhleistenkeile in unterschiedlichen Fertigungsstadien. Der gröbste sieht den Papua-Dechselklingen, die in Ergersheim auslagen, sehr ähnlich.

Jockenhövel, H. 1990: Die Vorgeschichte Hessens

Mehr bei Frau Ramminger: "Studies in economic Archaeology on Early and Middle Neolithic stone tools in Central and Northern Hesse. Archaeology and raw material supply."

http://www.vml.de/e/inhalt.php?ISBN=978 ... -6&print=1

Haww isch awwä leidä net ...

Edith sagt: Vielleicht wirst Du hier fündig:

http://www.spessartprojekt.de/forschung ... inbeil.php

Amphibolit Sammler konnen auch gerne auf nen Kaffee bei mir vorbeikommen, wohne nur ca 7 km von der Fundstelle weg.