Crepida

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Segestes

Crepida

Beitrag von Segestes »

Ich hoffe jemand kann einem zu diesem Schuh-Typ weiter helfen?
Im Buch "Römische Schuhe - Luxus an den Füßen" von Peter Knötzele ist eine Zeichnung eines Schuhs mit der Bezeichnung "Crepida" leider sonst keine weitere Informationen dazu. Diesen Schuh-Typ sieht man aber recht häufig an div. antike Statuen bzw. auch ab und zu als Öllampen, ist jetzt die Frage in wie weit wurde er verwendet, in welchem Zeitlichen Rahmen, oder ist das ein veralteter Schuh-Typ der einfach gerne genommen wurde für Statuen, um die dargestellte Persönlichkeit etwas zu verklären?

Muß an eine Statue in Ephisos denken, von einem Juristen glaube ich, wo man den Schuh recht gut erkennen konnte.

Wenn jemand also dies bezüglich was an Informationen hätte? Ist das ein legitimer Schuh-Typ für das frühe erste Jahrhundert, würde ich den gerne rekonstruieren lassen, da es sich um einen eher "luftigen" Schuh-Typ handelt der gerade bei heißem Wetter von interesse wäre, ohne dabei gerade wenn man eher zivil orientiert ist auf die all gegenwärtige Calligae zu verfallen.

Mir geht es also um eine Alternative zu meinen geschlossenen Stiefeln die prima sind für kühleres nasses Wetter, aber bei hoch sommerlichem Wetter nicht so toll sind.

Dazu wo die Solea meist als Damen Sandalen angesprochen werden, ist es etwas unklar was es an luftigen Schuhen gibt für Männer, wenn man nicht gerade Barfuß gehen möchte.

:mammut1:
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Martin
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Re: Crepida

Beitrag von Martin »

Hallo Segestes,

wie Knözele ganz richtig schreibt, wissen wir "über das tatsächliche Aussehen vieler Schuhtypen [...] nur bedingt Bescheid und die Gleichsetzung mit einem antiken Namen ist mit den entsprechende Unsicherheiten behaftet". Um aber bei dem namen zu bleiben, es gibt meines Wissens bisher keine tatsächliche Funde die sich als crepida bestimmen ließen. Was uns auf die Statuen etc. zurückwirft, die du zur Sprache bringst. Leider weiß ich dabei nicht, in wie weit wir diesen darstellungen trauen dürfen, was den zeitgenössischen Gebrauch im Alltag angeht. Wenn man im 1.Jh. auf der sicheren Seite sein und sich auf tatsächliche Funde berufen will, dann beruft man sich bei luftigen Schuhe wohl am besten auf eine scheinbar nicht so bekannte Art der caligae, wie sie aus den Funden von Mainz bekannt ist. Wenige Riemen und keine Schnürung/Riemen über dem Knöchel. Praktisch Halbschuhhöhe. Wollte ich auch schon lange mal nachbaue ... :-P

Literatur dazu ist: Göpfrich, Jutta: Römische Lederfunde aus Mainz. Offenbach: 1991

Ach ja, hatte dir vor einiger Zeit mal eine PN hier geschickt, ist die angekommen?
Viele Grüße,

Martin
Segestes

Re: Crepida

Beitrag von Segestes »

Hallo Martin,
ja ist mir bekannt das viele orginal Bezeichnung sich schwer an Funde sich fest machen lassen.
Leider nie eine PN von Dir erhalten, habe Dir aber eine zugesandt.
Göpfrich, Jutta: Römische Lederfunde aus Mainz. Offenbach: 1991
Das ist eines der Bücher die ich hoffe irgendwo erwerben zu können, ja ich weiß man kann es ausleihen, aber ich habe doch gerne die Werke greifbar um schnell mal was nachschlagen zu können, leider im Moment fehlanzeige bei zvab oder antikmakler.

Ja die Idee mit der Halbshuh - Variante der Calligae hätte was, so viel ich weiß habe ich bis jetzt noch niemand mit so was rum laufen gesehen. Aber wenn ich an die meisten Calligae denke die man zu sehen bekommt, die wirken immer etwas plump, und nicht ganz so fein wie die Orginale.......
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Martin
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Re: Crepida

Beitrag von Martin »

Segestes hat geschrieben:Aber wenn ich an die meisten Calligae denke die man zu sehen bekommt, die wirken immer etwas plump, und nicht ganz so fein wie die Orginale.......
Ja, da hast du leider viel zu recht. Sollte viel Fuß und wenig Leder sein, ist aber meistens anders rum. Meiner Meinung nach ist so etwa richtig: http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?p=24718#p24718
Viele Grüße,

Martin
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