Ich muss gestehen, ich kaue auch öfters auf Binenwachs herum, grad wenn ich mit Waben zu tun habe
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Bienenwachs eine dauerhafte Füllung größerer Zahndefekte, oder als Versiegelung offener Bruchflächen geeignet ist, da Bienenwachs bei Körpertemperatur recht viskos wird und sich bei leichter Belastung wieder verformt oder vom Zahn ablöst wird. Die Füllung des schmalen Bruchspaltes, wie auf dem Foto zu sehen, scheint mir dagegen eher praktikabel. Trotzdem müsste der Patient häufiger Bienenwachs kauen, um die abgetragenen Wachsschichten wieder zu ersetzen - sollte aber nicht das Problem sein.
Eine anderer Hintergrund wäre beispielsweise - das Wissen um die antiseptische Wirkung von Propolis im Neolithikum vorausgesetzt - dass nicht nur Bienenwachs sondern auch Propolisanteile zu therapeutischen Zwecken gekaut wurde.
Propolis ist eine art antivibiotisches, antivirales und antimykotisches Kittharz, das Bienen aus Wundharzen von verschiedenen Bäumen herstellen um damit ihren Stock abzudichten, oder beispielsweise im Stock verendete Tiere (häufig Nager oder Kleinreptilien etc.) einkapseln, damit deren Verwesungsprodukte nicht das Bienenvolk vergiften. Propolis hat einen strengen aromatischen Geschmack der - ich sag mal - auch psychisch eine geisse Art von Wirksamkeit vermittelt.
In der Volksmedizin ist Propolis seit längerem als Heilmittel für verschiedenste Leiden im Gebrauch.
Aber ein mögliches Wissen darum im Neolithikum ist jetzt reine Spekulation von mir.