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Knochennadeln –Öhrabmessungen?

Verfasst: 25.02.2013 20:41
von Merha
Hallo,
könnt ihr mir bitte Hinweise geben, wo ich Informationen über die kleinsten Abmessungen der Öhr von „paläolithischen“ Knochennadeln finde.

Was ich brauche sind die Abmessungen der kleinsten gefundenen Exemplare:

A – Außendurchmesser an der breitesten Stelle
B- Innendurchmesser des Öhrs an der breitesten Stelle
C- Dicke (Stärke) der Außenwand

Bild

Edit wegen geändertem Foto
Die Farbe stimmt schon wieder nicht. Was ist da los?

Re: Knochennadeln –Öhrabmessungen?

Verfasst: 26.02.2013 11:11
von ulfr
Exakte Angaben für einzelne Nadeln kann ich Dir nicht viele liefern, dafür ein Zitat aus Hahn 1993:

"Die Länge für Magdaleniennadeln schwankt zwischen 30 und 100 mm, die Breite beträgt im Minimum 0,8 mm. Der Durchmesser des Öhrs unterschreitet nicht 0,5 mm. Im paläoeskimoischen Independence Kanadas z.B. (McGhee 1979, 48) beträgt die ursprüngliche Länge ca. 40 mm, die Breite schwankt zwischen 1,1 und 1,4 mm und die Dicke zwischen 0,9 und 1,1 mm, während die runden Öhre einen Durchmesser von 0,6 bis 0,8 mm aufweisen."

Hahn, J. 1993: Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten. Archaeologica Venatoria Band 10, Tübingen, 360-363

Am Petersfels wurde ca. 2000 Knochennadeln entdeckt, deshalb unbedingt interessant für Dich (hab ich aber leider nicht):

Berke, H. 1987: Archäozoologische Detailuntersuchungen an Knochen aus südwestdeutschen Magdalenien-Inventaren. Urgeschichtliche Materialhefte 8, Tübingen


Einzelmaße (aus dem Magdalenien Cantabriens):

El Valle
Öhrdurchmesser 1,3 mm, Breite Stege ca. 1 mm

Tito Bustillo
Öhrdurchmesser weniger als 0,5mm stege dito
Öhrdurchmesser ca. 0,7 mm, Stege mehr als 1 mm

Urtiaga
Öhrdurchmesser ca. 0,8 mm, Stege ca. 1,5 mm

Sainz, C.G. 1989: El Magdaleniense Superior-Final de la region cantábrica

Die Maße sind alle ca., weil ich sie aus Zeichnungen ausgemessen habe, die exakten Maße sind nicht im Text angegeben.

Re: Knochennadeln –Öhrabmessungen?

Verfasst: 26.02.2013 13:41
von Merha
Ulfr besten Dank. Sehr gute Info.

"Im paläoeskimoischen Independence Kanadas z.B. (McGhee 1979, 48) beträgt die ursprüngliche Länge ca. 40 mm, die Breite schwankt zwischen 1,1 und 1,4 mm und die Dicke zwischen 0,9 und 1,1 mm, während die runden Öhre einen Durchmesser von 0,6 bis 0,8 mm aufweisen."

Bei einer Breite von 1,4mm und einem Öhrdurchmesser von 0,8mm entspräche dies einer Stegbreite von 0,3mm (!) bei einer Dicke von 1,1mm. Habe ich das so richtig verstanden? Das wäre verd… dünn.

Re: Knochennadeln –Öhrabmessungen?

Verfasst: 26.02.2013 15:27
von ulfr
Im Prinzip ja, aber da wurden wohl mehrere Nadeln untersucht und die Schwankungen in Dicke, Breite usw. angegeben. 0,3 mm für den Steg halte ich für ausgeschlossen, das bricht sofort.

Re: Knochennadeln –Öhrabmessungen?

Verfasst: 08.03.2013 18:46
von Claudia
ulfr hat geschrieben:Im Prinzip ja, aber da wurden wohl mehrere Nadeln untersucht und die Schwankungen in Dicke, Breite usw. angegeben. 0,3 mm für den Steg halte ich für ausgeschlossen, das bricht sofort.
Das verstehe ich nicht. Der Originaltext war ja:
"...Breite schwankt zwischen 1,1 und 1,4 mm und die Dicke zwischen 0,9 und 1,1 mm, während die runden Öhre einen Durchmesser von 0,6 bis 0,8 mm aufweisen."

Klar sind da verschiedene Messungen eingeflossen, aber wo soll denn das größte Öhr dringewesen sein, wenn nicht in der Nadel mit der größten Breite?
Ich halte übrigens eine Stegbreite von 0,3mm für durchaus möglich. In Weimar liegen Nadeln von unglaublicher Dünne, da denke ich an eine ähnliche Stegbreite.