Zensur im Ausstellungskatalog „Roads of Arabia"
Verfasst: 21.03.2014 12:46
http://www.kritischearchaeologie.de/fka/issue/view/5
Der Katalog erschien als Begleitbuch zu der im Museum für Islamische Kunst in Berlin im Frühjahr 2012 gezeigten Ausstellung. Mitherausgeber war die Saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer, die kurz vor Drucklegung des Kataloges ihr Einverständnis zur Publikation eines Beitrages über den Staatenbildungsprozess und die jüngere Geschichte Saudi-Arabiens entzog. Der Aufsatz hätte historische Hintergrundinformationen zu dem in der Ausstellung dem Gründer des saudischen Königreichs, Ibn Saud, gewidmeten Raum geliefert. Da die darin gebotene kritische Darstellung der geschichtlichen Ereignisse nicht dem offiziellen, durch die saudische Regierung vertretenen Geschichtsbild entsprach, wurde der Aufsatz zunächst bis zur Unkenntlichkeit zensiert und schließlich durch einen regimekonformen Beitrag eines saudischen Historikers ersetzt.
Quelle
http://www.kritischearchaeologie.de/fka ... view/33/36
Ausgehend von der Zensur eines Aufsatzes für den Ausstellungskatalog durch die saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer erörtere ich, inwiefern die Ausstellung einen Beitrag zum Machterhalt des saudischen Königshauses lieferte. Der Essay nimmt Bezug auf öffentliche Debatten über die Zusammenarbeit deutscher Kulturinstitutionen mit autoritären Staaten und fragt nach den Konsequenzen, die aus dem Vorfall für vergleichbare zukünftige Kooperationen zu ziehen sind. Mein Vorschlag in dieser Hinsicht lautet, dass sich kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen über die forschungsethischen Grundlagen der Kooperation mit Institutionen autoritärer Staaten verständigen sollten, um Bedingungen und Grenzen der Zusammenarbeit zu formulieren.
Quelle:
http://www.kritischearchaeologie.de/fka ... view/32/37
Der Katalog erschien als Begleitbuch zu der im Museum für Islamische Kunst in Berlin im Frühjahr 2012 gezeigten Ausstellung. Mitherausgeber war die Saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer, die kurz vor Drucklegung des Kataloges ihr Einverständnis zur Publikation eines Beitrages über den Staatenbildungsprozess und die jüngere Geschichte Saudi-Arabiens entzog. Der Aufsatz hätte historische Hintergrundinformationen zu dem in der Ausstellung dem Gründer des saudischen Königreichs, Ibn Saud, gewidmeten Raum geliefert. Da die darin gebotene kritische Darstellung der geschichtlichen Ereignisse nicht dem offiziellen, durch die saudische Regierung vertretenen Geschichtsbild entsprach, wurde der Aufsatz zunächst bis zur Unkenntlichkeit zensiert und schließlich durch einen regimekonformen Beitrag eines saudischen Historikers ersetzt.
Quelle
http://www.kritischearchaeologie.de/fka ... view/33/36
Ausgehend von der Zensur eines Aufsatzes für den Ausstellungskatalog durch die saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer erörtere ich, inwiefern die Ausstellung einen Beitrag zum Machterhalt des saudischen Königshauses lieferte. Der Essay nimmt Bezug auf öffentliche Debatten über die Zusammenarbeit deutscher Kulturinstitutionen mit autoritären Staaten und fragt nach den Konsequenzen, die aus dem Vorfall für vergleichbare zukünftige Kooperationen zu ziehen sind. Mein Vorschlag in dieser Hinsicht lautet, dass sich kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen über die forschungsethischen Grundlagen der Kooperation mit Institutionen autoritärer Staaten verständigen sollten, um Bedingungen und Grenzen der Zusammenarbeit zu formulieren.
Quelle:
http://www.kritischearchaeologie.de/fka ... view/32/37