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GIS für Ehrenamtliche

Verfasst: 05.08.2014 23:30
von RSch
Auch Oberflächenfunde können in ihrer Verteilung noch wesentliche Aussagen zu Siedlungsstrukturen (oder mindestens zur Düngepraxis) liefern - und zur Lokalisierung noch erhaltener Befundstrukturen. [Die oft zu hörende Aussage Funde aus dem Pflughorizont seien wertlos ist schlicht falsch.] Mit den neuen Methoden von Geländescans und geophysikalischer Prospektion werden Einzelfundeinmessungen immer wichtiger. Verantwortungsbewusste Sammler sollten dringend über den Einsatz von GPS und GIS nachdenken.
Vorbildlich deshalb: http://archaeologik.blogspot.de/2014/04 ... e-mit.html (auf Initiative aus dem Kreis der Ehrenamtlichen)
[wahrscheinlich ist der Link schon lange bekannt - der hat einen wahren Ansturm ausgelöst]

rs

Re: GIS für Ehrenamtliche

Verfasst: 07.08.2014 07:56
von LS
Hallo,
vielen Dank für den Thread. Das Thema liegt mir auch am Herzen, Ehrenamtlichen Mut zur Digitalkartierung zu machen. Noch einfacher ist m. E. der Import der Fundpunkte in Google Earth. Das funktioniert mit Daten vom Typ KML (Keyhole Markup Language) oder GPX (GPS Exchange Format). Das Plotten der Punkte in die Karte übernimmt Google Earth dabei völlig selbständig beim Öffnen der Datei. Die folgenden mir bekannten Apps können das, es gibt sicher noch viele weitere
- für Apple-iPhone: GPS Tour
- für Android- Smartphones: GPS Surveyor Free, AndAndo, GPS Compass Map.

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Google Earth-Karten publiziert werden, da hier das Copyright von Google zur Anwendung kommt, was in einigen Fällen schon zu Abmahnungen geführt hat. Den Open Source-Gedanken ohne Fallstricke verfolgt dagegen OpenStreetMap (http://www.openstreetmap.org). Um Punkte in deren topographischen Karten plotten zu können, gibt es zum Beispiel die Website http://www.gpsvisualizer.com

Gruß Leif

Re: GIS für Ehrenamtliche

Verfasst: 28.08.2014 00:01
von RSch
Ja, Google Earth etc haben aber eingeschränkte Möglichkeiten, wenn jemand auch nur einfachste Auswertungen vornehmen möchte: Plotten nach Keramikscherben beispielsweise oder dokumentieren der Begehungsspuren, die das GPS ja tracken kann. Da lässt sich später rechnen, ob alle Stellen im Acker gleichmäßig abgedeckt wurden und Fundkonzentrationen vielleicht Begehungsartefakt sind.
Ein richtiges GIS mag dazu animieren, selbst mal mit den Daten rumzuspielen und Verbreitungen von Warenarten oder Artefakttypen auszuprobieren. Das mag auch dafür sensibilisieren, dass räumliche Daten auch von Funden aus der Pflugschicht wichtig sind und man nicht unkontrolliert ablesen oder absondeln sollte.
r