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Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 11:00
von FlintMetz
Liebe Gemeinde,

ich wollte hier meinen neuen Meinungsverstärker aus Mittelamerika vorstellen. Da Maquahuitl war ein aztekisches Obsidian-Hiebschwert, das vornehmlich in den Blumenkriegen und zu rituellen Zeremonien eingesetzt wurde. Ziel war es dabei, neben Landgewinn auch möglichst viele (lebendige) Kriegsgefangene zu erbeuten, um sie dann später bei passender Gelegenheit diversen Gottheiten zu opfern. Hört sich grausam an und war es wohl sicher auch. Aber wer eine solche Waffen in den Händen hält, dem widerspricht man auch nicht - das ist Fakt!!!
Außerdem war es eine hervorragende Gelegenheit, meinen momentanen Obsidian-Druckklingen-Überschuss zu verbraten. Für solche Arbeiten mit so langen Segmenten braucht man schnurgerade Klingen, sonst wird es mit dem Schäften schwierig. Und da geht richtig viel Material drauf!

Mein Stück (L=97 cm) ist im Übrigen die "kleine" Variante. Die Spanier berichteten, dass es die bis zu einer Länge von 150 cm gegeben hat. Hoffe es gefällt euch - ist eben mal was anderes... :)

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 11:01
von FlintMetz
…und noch ein paar Details:

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 11:33
von ulfr
Wie sagte noch mal eine Amerikanerin zu mir (da ging es allerdings um Schleuderspeere):

"I´d hate to stand in front of it!"

Gruselig-schönes Ding, Flintmetz. Sind die Klingen eingeklebt, und wenn ja, womit?

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 11:40
von FlintMetz
"I´d hate to stand in front of it!"
:lol:

Ja klar - die Teile sind eingeklebt und glaubt man den Überlieferungen (und die sind recht detailgetreu), dann wurde Knochen- und/oder Hautleim verwendet. Und so sollte es dann auch sein… (war eine elende "Baazlerei").

Schöne Grüße…

Robert

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 12:11
von Blattspitze
Super Robert, Respekt, da steckt wirklich viel Arbeit drin!
Nicht nur nicht davorstehen, auch aus der Hand sollte es einem nicht rutschen oder vom Schrank fallen, wenn man in der Nähe ist!
Hier ein interessanter Artikel:
http://www.woosterglobalhistory.org/LAc ... 17a7fb.pdf

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 13:53
von Trebron
Wie immer, suuuuper Arbeit ! Riesengroßen Respekt !



:mammut2:

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 19:23
von Dago
Schönes Teil, gefällt mir sehr gut

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 19:25
von FlintMetz
Vielen Dank für die wohlwollenden Worte!
@Blattspitze: Danke für die PDF. Ich hab zwar fleißig Infos über solche Dinger gesammelt, aber die hatte ich noch nicht.

Schöne Grüße…

Robert

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 20:41
von FlintSource
FlintMetz hat geschrieben:Obsidian-Druckklingen-Überschuss
Deine Sorgen möchte ich haben! Wunderbares Stück.

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 22:01
von AxtimWalde
Sahne Teil Robert!
Man kann sich kaum vorstellen, dass ein solch fragiler Obsidian solch heftigen Verletzungen, wie sie in der PDF von Blattspitze gezeigt werden, verursachen kann. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass die Klingen bei Knochentreffern völlig zerstört werden. Mir fiel bei den Bildern aus der PDF auf, dass es welche mit durchgängiger Schneide, als auch welche mit "Zahnlücken" gab. Hat das irgend eine Bewandtnis mit den Lücken? Reißen sie bei einem Hieb mit leichtem Zug mehr Gewebe weg, oder war das einfach nur Materialersparnis?

Re: Maquahuitl

Verfasst: 09.10.2014 22:40
von FlintMetz
Das ist eine gute Frage. Bei Knochentreffern wird die erste Rasiermesser-Schneide sicher verloren gehen, aber das bricht ja dann wieder so scharf ab, dass man munter weiter metzeln kann. Die Zahnlücken richten dabei sicher einen noch verheerenderen Schaden am Getroffenen an. Es wäre sicher mal ein schönes Großprojekt, damit auf ein paar Schweinehälften einzuprügeln... :D

Schöne Grüße…

Robert

Re: Maquahuitl

Verfasst: 24.02.2019 18:54
von TZH
Hab gerade das hier entdeckt:

https://www.youtube.com/watch?v=AYHMtjaAwCQ