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Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 22.10.2014 11:50
von TZH
Hallo!
Was könnte das sein? Ich bewärtete es als Retuscheur, oder kleiner Schlagstein, weil da auch (links) zertrümmerte längliche QP Schlagsteine gefunden habe. Auf dem SKAM Konferenz sagten polen, dass es ein Chipping/spalling irgendetwas ist, wurde für einer Art Ambosstechnik benutzt.
Ein lieber ungarischer Kollege sagte, das wenn man in Steinzeitkunde nur ein bißchen bewandelt ist, kennt man dieses Typ. Hat auch der schöne ungarischer Name des Dingsbummses verraten, auf französisch. Na ja.
Was ist das??? (rechts)
Zoltán
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 22.10.2014 16:10
von ulfr
Sehr schwer zu beurteilen, das große Teil links könnte so etwas wie ein chopper bzw. chopping tool sein, also ein altpaläolithisches Hackmesser ... Wenn es eine Schneide hat und diese einseitig behauen ist, dann ist es ein chopper, wenn zweiseitig, ein chopping tools. Kannst Du Fotos machen, wo man evtl. Bearbeitungsspuren besser sehen kann?
Das rechte Teil kann ich gar nicht einordnen - ein Schaber?
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 22.10.2014 17:30
von TZH
OK Ulfr, das mach ich!
Mit dem linken hab ich kein problem, ich hatte nur diese Fotos über den rechten.
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 06:49
von Blattspitze
Der kleine rechts? Pièce esquillée (ausgesplittertes Stück) oder Pickstein? Auf den Bildern kaum zu erkennen ...
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 08:57
von wagrier
Ich könnte auch an ein "Pickstein" denken,die Fotos sollten aber etwas mehr hergeben.
Auf folgenden Link sind zwei Beispiele. (bitte ganz runterscrollen)
http://steinharteknochenarbeit.magix.ne ... %20Knochen
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 10:36
von TZH
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 10:57
von ulfr
Blattspitze hat geschrieben:Der kleine rechts? Pièce esquillée (ausgesplittertes Stück)
ja, sowas oder vielleicht eher - auch von der vermuteten Zeitstellung her - ein Spaltkeil/cleaver (Hahn, Artefaktmorphologie S. 188 f.) ??
Zur Dingsbums-Ambosstechnik
siehe ebenfalls Hahn S. 76 f. Das Werkstück wird entweder direkt auf einen steinernen Amboss geschlagen oder auf einen Amboss aufgesetzt, und dann wird auf das andere Ende mit einem Schlagstein geschlagen (bipolare Technik)
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 11:15
von TZH
Aha!
Danke Ulfr, das kenn ich! Aber die Polen sagten, das es irgendeiner Chipping-Sache ist...
Edit: Hab mir erlaubt, "Polen" zu schreiben ... sonst wärs ein Schimpfwort ...
ULFR
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 23.10.2014 19:36
von TZH
Jo, ich habe es auf Gugli nachgeschaut, das muß ich wohl ausprobieren.
Vielen Dank!
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 25.10.2014 14:02
von TZH
Habs nachgemacht und ausprobiert.
Gut das es symmetrische Schneiden hat, so kann es nicht so leicht aussplittern, wie ganz normale Flakes -die ich aus Avas Flint (tik härter, als Qp) gemacht habe. Die wurden deswegen beprobt, weil im Avas Inventar ganz viele "notched flakes" sind, und die werden auf einem anderen Forum auch als "Ausgesplittertes Stück" angesehen. Ich konnte mit denen, als Amboss, viele Abschläge und Klingen Frakturspurlos zerteilen, aber als Amboss ist es ziemlich schwerig die auf ihren Platz zu behalten. (bei meinen Versuch mit zwei Füßen) Gröbere Stücke konnte ich so damit auch ganz gut retuschieren. Aber im gegensatz zu dem Avas Stückn, die Gebrauchsspuren, die "Notches" bildeten sichbei mir ausschlieslich auf den Ventralflächen.
Ich habs versucht, mint dem nachgebauten Dingsbümmse
hinges weckzuhauen, aber es ging nicht. Mit dem Ambostechnik konnte ich aber einige Abschläge und Klingen von einem QPkern abschlagen und konnte auch 1 cm dicke Stücke zerteilen. Aber, wie gesagt, es ist ganz schwerig das Ding festzuhalten.
Aber für einem indirektem Kantenvorbereitung ist es toll geeignet (wie es auch MG Peter mit Geweih macht). Klingenabschlagen konnte ich damit aber nicht, als ich es ein bißchen mhr ins Schlagfläche reinsetzte und draufgehauen habe, hab dem Aussplitterungsnegativ am Original nachproduziert.
Schlagstein: kriegte punktuelle Narben.
Meine Meinung währe: Dingsbumms = Meissel für Kantenvorbereitung, und vielleivht zum Feinrretusche. Probiert es mal aus!
Re: Dingsbumms aus Quartzporphyrien
Verfasst: 25.10.2014 14:16
von TZH
Ich meine, deswegen hat es von beiden (x2) Seiten Bifaziellen Schneiden. Um die Aussplitterung zu vermeiden bei 2, gleichzeitgen, Steinharten Aufprall von gegengesetzter Seiten. Sollte man meinen.
Oder auch nicht.