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Österreich: Reko einer Kreisgrabenanlage

Verfasst: 23.04.2006 21:45
von Steve Lenz
http://www.zeitreiseheldenberg.at/

Vergangenen Samstag (25. Niederbayerische Archäologentage 2006) lauschte ich gebannt dem Vortrag "Monumente zwischen Himmel und Erde" von Dr. Wolfgang Neubauer*, welcher für die NÖ-Landesausstellung 2005 die Rekonstruktionen einer Kreisgrabenanlage sowie von (voll ausgestatteten) Häusern der Lengyel-Kultur (Stichbandkeramiker) erstellt hat.

Hier einige Bilder der - wie ich finde - beeindruckenden Arbeit:

Bild

(Quelle: http://www.hydro-ing.at )

Bild

(Quelle:
http://www.noe-landesausstellung.at )

Weitere Panaorama-Pics findet man hier.

(*Wolfgang Neubauer ist Mitarbeiter am VIAS-Vienna Institute for Archaeological Science, Geophysical Prospection und an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Abt. Geophysik, Archeo Prospections)

Verfasst: 23.04.2006 21:55
von Dain II.
Wenn es jemanden interessiert, die Keramik wurde wenn mich nicht alles täuscht von einem älteren Töpferpaar aus Wien gefertigt die glaube ich auch Aufträge annehmen. Habe die Adresse leider nicht aber letztes Jahr waren die in Mitterkirchen. Nehme an dass die dieses Jahr wieder dort sind....

Verfasst: 24.04.2006 08:31
von Thomas Trauner
Tolle Arbeit.

Mir geht dabei aber durch den Kopf, dass hier, wie häufig einfach nicht genug "Öffentlichkeitsarbeit" gemacht wurde....
Das es schon eine Mittelneolithische Kreisgrabenanlage gibt, wissen nur wenige. Jedenfalls hat man den Eindruck, wenn man die Artikel über die jetzt neu erstellte in der Nähe von Gosek liest....

Th.

Verfasst: 17.01.2008 20:54
von Metellvs
Ich habe eine Kollegin gesprochen die in Goseck mit ausgegraben hat. Die rekonstruierte Anlage hat einen Fehler: belegt sind nur zwei Durchläße, die anderen vorhandenen sind frei hinzugefügt. Also nicht ganz so viel Lob.

Verfasst: 17.01.2008 21:01
von Steve Lenz
Ich habe den Vortrag von Prof. Neugebauer 2006 in Deggendorf gehört und auch die Bilder gesehen. Da waren keine Durchgänge zu erfinden - die waren alle da, wo sie sein sollten.

Verfasst: 17.01.2008 21:11
von Metellvs
Da kann ich nur wieder meine Kollegin anführen, die gesagt hat, daß man auch nur einen weiteren außer den beiden wirklich vorhandenen Durchlässen
wirklich feststellen konnte, weil an den Stellen an denen die anderen jetzt seien alles weggepflügt oder sonstwie erodiert war. Auch Professoren können viel erzählen wenn sie wollen das etwas so war wie sie es gerne hätten.

Verfasst: 17.01.2008 21:17
von Steve Lenz
Auch Professoren können viel erzählen wenn sie wollen das etwas so war wie sie es gerne hätten.


Wen meinst Du jetzt? Deine Bekannte oder Professor Neugebauer? :wink:

Verfasst: 17.01.2008 21:51
von Metellvs
Den Professor meine ich. Sie sagte mir, daß an den Stellen an denen jetzt auch noch Durchlässe vorhanden sind, bei der Grabung keine festgestellt weren konnten. Und wenn jetzt in der Rekonstruktion welche vorhanden sind, was soll ma davon halten :?:

Verfasst: 17.01.2008 22:07
von Steve Lenz
Bei dieser Kreisgrabenanlage wurde interdisziplinär gearbeitet, Metellvs. An besagtem Tage hatte der Zuhörer die Möglichkeit zum direkten Vergleich zwischen der Ausgrabungsqualität bei Goseck und der in Österreich (den FO kann ich Dir adhoc leider nicht mehr nennen) - und Prof. Neugebauer hatte haarklein die Belegkette dargelegt. Sie haben - gerade wegen der überpflügten "Fundlöcher" - virtuelle astronomische Simulationen mit und ohne Pfostensetzung durchgeführt und stellten dabei fest, dass das Fehlen der Pfostenlöcher plausibel mit einem Durchgang zu erklären ist, da es astronomische Übereinstimmungen mit anderen Kreisgrabenanlagen gab.

Was mich vor allem überzeugte war die extrem sensible Vorgehensweise bei der Magnetometerprospektion mit State-of-the-Art-Technologie und bei der Grabung selbst. Dagegen wirkten die Fotos der Ausgrabung von Goseck geradezu brutal. Da ging bei manchem Bild schon ein Raunen durch die Zuhörerschaft.

Kann da irgendwelche Kollegenhäme mit im Spiel sein?

Verfasst: 17.01.2008 22:11
von Metellvs
Nein, sie ist eine die ihre Meinung sagt, aber Kollegenhähme? Nö, aber ich werde ihr das mal sagen mit den Berechnungen.

Verfasst: 17.01.2008 22:19
von Steve Lenz
Mit mancher Meinungsäußerung sollte man aber vorsichtig sein - es sei denn, man kann sie hieb- und stichfest mit Belegen untermauern! Aber sprich?sie mal an. Halt uns auf dem Laufenden.