Chaos und Verlust in den Museumsmagazinen
Verfasst: 17.07.2019 06:46
Die Süddeutsche teilt aus:
...hört man ein Argument gegen Restitutionen immer wieder: Die Museen in den Herkunftsländern seien nicht in der Lage, die Objekte sachgemäß aufzubewahren. Es fehle auch an der "Kultur", an Sorgfalt im Umgang mit dem Menschheitserbe. Hermann Parzinger, der Präsident der SPK, zu der auch das Ethnologische Museum gehört, forderte im Dezember einen "Strukturfonds zur Unterstützung von Museen in Afrika und anderen Teilen der Welt", um diese "bei der Lösung infrastruktureller Probleme zu unterstützen, vor allem bei Kulturerhalt, also Restaurierung und Konservierung oder Digitalisierung. Wir müssen die Museen in die Lage versetzen, ihre Aufgaben erfüllen zu können."
...
aber dass in vielen deutschen Museen Verschleiß, Schlendrian und Überforderung herrschen, dass sie im internationalen Vergleich weit abgeschlagen sind, ist wenigen bewusst.
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Schon 2015 wies er in einem offenen Brief darauf hin, dass "die Zustände in den Depots die Objekte beschädigen". Auch der Museumsforscher Dirk Heisig beklagt den - nicht nur in den ethnologischen Museen zu beobachtenden - schleichenden Verfall der Objekte durch überfüllte Lager und unzureichende Konservierung. Er spricht von einem "passiven Entsammeln".
...Hinter all dem, so die zitierte Kuratorin, stecke eine "Urangst vor Kontrollverlust". Digitalisieren, Besucher zulassen, sich öffnen, all das bedeute, Macht abzugeben. "Noch nie habe ich so ein konservatives, ängstliches Milieu kennengelernt" wie in den ethnologischen Museen.
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Dass sich diese Mentalität in den Museen entwickeln konnte, liegt für den Museumsforscher Heisig unter anderem daran, dass es in Deutschland kein Museumsgesetz gibt.
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/ethn ... -1.4516193
...hört man ein Argument gegen Restitutionen immer wieder: Die Museen in den Herkunftsländern seien nicht in der Lage, die Objekte sachgemäß aufzubewahren. Es fehle auch an der "Kultur", an Sorgfalt im Umgang mit dem Menschheitserbe. Hermann Parzinger, der Präsident der SPK, zu der auch das Ethnologische Museum gehört, forderte im Dezember einen "Strukturfonds zur Unterstützung von Museen in Afrika und anderen Teilen der Welt", um diese "bei der Lösung infrastruktureller Probleme zu unterstützen, vor allem bei Kulturerhalt, also Restaurierung und Konservierung oder Digitalisierung. Wir müssen die Museen in die Lage versetzen, ihre Aufgaben erfüllen zu können."
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aber dass in vielen deutschen Museen Verschleiß, Schlendrian und Überforderung herrschen, dass sie im internationalen Vergleich weit abgeschlagen sind, ist wenigen bewusst.
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Schon 2015 wies er in einem offenen Brief darauf hin, dass "die Zustände in den Depots die Objekte beschädigen". Auch der Museumsforscher Dirk Heisig beklagt den - nicht nur in den ethnologischen Museen zu beobachtenden - schleichenden Verfall der Objekte durch überfüllte Lager und unzureichende Konservierung. Er spricht von einem "passiven Entsammeln".
...Hinter all dem, so die zitierte Kuratorin, stecke eine "Urangst vor Kontrollverlust". Digitalisieren, Besucher zulassen, sich öffnen, all das bedeute, Macht abzugeben. "Noch nie habe ich so ein konservatives, ängstliches Milieu kennengelernt" wie in den ethnologischen Museen.
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Dass sich diese Mentalität in den Museen entwickeln konnte, liegt für den Museumsforscher Heisig unter anderem daran, dass es in Deutschland kein Museumsgesetz gibt.
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/ethn ... -1.4516193