ulfr hat geschrieben:was macht der Meister da oben auf der Schlagfläche? Ist das ein Schlagstein aus Flint, mit dem er den Grat zerrüttet
Liebe Mutti:
Er pickt tatsächlich mit einem Abschlag den/die Schlagpunkt/Schlagfläche flach. Solche Picksteine finden sich regelmäßig in den dortigen
Ateliers. Die großen Klingen zeigen ebenfalls, das diese Art der Schlagflächenpräparation ein Standardverfahren war. Dadurch ließ sich einerseits der Winkel exakt einstellen, JP schreibt aber auch, dass die Zerrüttung die Bruchinitialisierung erleichterte.
ulfr hat geschrieben:Dass aber der livre de beurre mit der Basis fest aufsteht
Ob er wirklich so "fest" aufsteht weiß ich gar nicht. Wobei das ja für gradere Klingen sorgt. In seinem Artikel
Pelegrin, J. 2002. La production de grandes lames de silex du Grand-Pressigny. In: Guilaine, J.: Matériaux, productions, circulations du Néolithique à l’âge du Bronze
beschreibt er noch eine etwas gefederte Variante des Aufsetzens auf ein Geweihstück.
Es gibt auch Kritiker, die von Pelegrin`s Vorschlag zur Großklingen-Herstellung noch nicht abschließend überzeugt sind. Jürgen Weiner schreibt auf Seite 712 der Floss`schen
Steinartefakte-Bibel: "Trotz zahlreicher Versuche durch J. Pelegrin ist die Abtrenntechnik nach wie vor ungeklärt."
Dein Hasi