Danke für eure Rückmeldungen!
Kalkstein ist als Carbonatgestein vergleichsweise relativ wasserlöslich und hat eine sehr geringe Härte (Mohshärte 3)
Ja, das war der Grund, warum ich lange Zweifel hatte, ob sich der Versuch überhaupt lohnt. Aber weil bei uns wirklich praktisch kein anderes Gestein wächst, habe ich es schließlich doch probiert. Laut geologischen Karten soll es ja im Nordosten von Regensburg Granit geben, aber ich habe bisher jedenfalls keinen gefunden.
Es ist fraglich, wie sich Dein Beil im "Dauereinsatz" bewähren würde
Naja, einen 50mm dicken Buchenast habe ich jetzt ein paarmal durchgehauen und die Schneide ist noch recht scharf und zeigt insbesondere keine Absplitterungen. Das ist deutlich besser als ich gedacht hätte. Aber ein Leben lang hält so ein Werkzeug wohl nicht. Dafür ist es aber auch recht schnell hergestellt und nachgeschärft - ich habe noch kein Flintbeil gebaut, nehme aber an, dass man daran deutlich länger herumschleift.
das eher ungeeignete Weidenholz
Interessant, ich hatte da auch schon meine Zweifel. Der Axtkopf versinkt bei der Benutzung nach und nach in seinem Loch - entweder hat er einen zu spitzen Winkel nach hinten, oder das Weidenholz ist elastischer als ich vermutet hatte. Deshalb stecken da die etwas verunzierenden Späne oben und unten um den Kopf im Holm. Ich habe Weide in erster Linie gewählt, weil sie da war (Nachbar hat gerodet) und relativ leicht zu bearbeiten.
Fast alle neolithischen Beilhome sind aus Eschenholz
Danke für den Tipp! Muss mal schauen, ob ich irgendwo ein passendes Stück auflesen kann.
Mit (exp.) Archäologie hat das so erstmal nicht viel zu tun, aber es ist sicher nützlich, um erste praktische Erfahrungen zu sammeln.
Klar, dafür habe ich schon zu wenig Fachwissen. Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.
Die Schneide ist m.E. zu "ballig", d.h. von der unmittelbaren Schneide aus nimmt die Dicke zu schnell und stark zu und damit bekommt man schnell Schwierigkeiten in Fällkerben.
Danke, das wäre eine meiner nächsten Fragen gewesen (deshalb habe ich diese Ansicht mit hochgeladen). Mit diesem Parameter will ich auf jeden Fall noch weiter experimentieren. Ich hatte ja eh Zweifel an der Haltbarkeit des Materials und wollte deshalb wenigstens die Form erst einmal möglichst robust haben. Nachdem das soweit gut hält, spricht nichts dagegen, als nächstes eine schärfere Variante auszuprobieren.
In Museen meine ich allerdings schon etliche ähnlich "ballige" (schöner Ausdruck
) Exemplare gesehen zu haben, oder täusche ich mich da?
Und in der Donau liegen schöne Rohlinge für Felsgesteinbeile, besonders in den Schwämmfächern der alpinen Zuflüsse.
Tja, alpine Zuflüsse sind in der Oberpfalz leider etwas rar
Im Ernst: Ich versuche vorerst, mit lokalen Materialien zu arbeiten. Nicht nur, weil ich meinem Hobby so spontaner nachgehen kann (das ist mein Ausgleichssport für meinen IT-Job), sondern auch mit der Überlegung, dass die Menschen das damals ja wohl auch gemacht haben dürften. Klar, sie haben sich bestimmt den guten Flint aus anderen Gegenden erhandelt, aber für Alltagswerkzeug haben sich doch bestimmt auch das vielleicht nicht so optimale, aber dafür leicht erhältliche örtliche Material verwendet?