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Opalschnitzerei

Verfasst: 24.02.2021 21:17
von Sculpteur
Wer kennt sich mit dem "Beschnitzen" von Opal aus und kann informative Hilfestellung für Chrysopal geben?
Heutzutage werden Opale (und ähnliche Materialien) üblicherweise maschinell bearbeitet. Der Dremel-Multi oder ein alter Zahnarztbohrer machen´s möglich.
Noch etwa vor einem Jahrhundert (und früher oder später) haben wohl hier und dort Maschinen im Stile einer fußpedalbetriebenen Drillvorrichtung wertvolle Dienste geleistet. Doch wie sahen die Werkzeuge aus, die für die ursprüngliche Opalbeschnitzung verwendet wurden? Und wieviel Heftpflaster war zudem aufgrund historischer Arbeitsweisen notwendig?
Welche Rezepturen für Schleif- und Politurpasten fanden Verwendung? Wer kann einen fundierten kleinen Überblick geben?
Bücher und Internetartikel gibt´s genug zum Thema, doch wer von Euch hat evtl. selbst schon einmal Opal "beschnitzt"?

DANKE!
:18:

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 09:15
von TZH
Die erste Edelopal-Minen der Welt wurden im Königreich Ungarn eröffnet und schon in 1409 erwähnt. Wie bei uns üblich, befinden die sich jetzt in der Slowakei. Ich denke, hier könntest du nachhaken:

https://www.slovenskeopalovebane.sk/

und:

https://www.academia.edu/31059981/The_S ... ubn%C3%ADk

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 09:40
von Blattspitze
TZH hat geschrieben:wurden im Königreich Ungarn eröffnet und schon in 1409 erwähnt. Wie bei uns üblich, befinden die sich jetzt in der Slowakei
:lol: :lol: :lol:
Sculpteur hat geschrieben:wer von Euch hat evtl. selbst schon einmal Opal "beschnitzt"?
Opal besteht auch überwiegend aus SiO2 lässt sich theoretisch zumindest teilweise wie Flint durch Druck und, wenn groß genug, durch Schlag bearbeiten (und natürlich schleifen), ein "Opalschnitzmesser" gibt es nicht. Opal soll ähnlich schwierig wie Bergkristall zu bearbeiten sein.
Als amorpher Festkörper besitzt Opal (ähnlich wie Glas) keine Kristallstruktur ...
Hier in diesem Video sind in der ersten Minute Spitzen zu sehen. Ich habe allerdings noch keinen Opal bearbeitet ...
https://www.youtube.com/watch?v=Y0LD65o4MZU

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 10:15
von Sculpteur
Danke für Eure Antworten!

Zoltan, vom Humoristischen her bist Du unschlagbar! :4:

Danke für die Links und Hinweise, das ist ein guter Anfang!
Wenn Opal solche Eigenschaften aufweist, ist es für mich fragwürdig, ob man bei kleinen Stücken mit Schaben und Kratzen überhaupt etwas bildhauerisch erreichen kann. Aber ich schaue mich erst mal bei den Ungarn und Slowaken um. Wenn es mir tatsächlich gelingen sollte, ohne maschinelle Unterstützung etwas aus Opal herzustellen, melde ich mich in 100 Jahren wieder. :D

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 18:06
von ulfr
Da kann ich auch leider noch nicht mit Erfahrungen aufwarten ...
Viel Erfolg, Sculpteur.
Was Hochladen von Bildern angeht, kann ich nicht nachvollziehen, wo das Problem liegt. Schreib mir doch mal ne PM ab wo der wann es schiefläuft, vielleicht kann ich das klären.

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 18:41
von Sculpteur
Lieber Ulfr,
vielen Dank für Deine Antwort und die angebotene Hilfestellung.

Vielleicht liegt das Problem mit dem Bildupload einfach daran, dass ich professionell d.o.o.f bin oder inzwischen internet-betriebsblind.

Ich werde es an diesem Wochenende nochmal versuchen und mich falls es nicht klappt, per PN bei Dir melden.

Danke! :18:

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 26.02.2021 21:04
von TZH
Hehe :)

Mike Cook drückt sehr schöne Pfeilspitzen aus australische Edelopalen. Bei uns gibts (noch ;) ) zich Opalarten mit diversen Eigenschafften, viele zBp. haben so ne instabiles Kristallstruktur, dass, wenn sie austrocknen, dann sofort zerbröseln und velieren Farbe/werden Opak. Viele sind aber besser und gut beartbeibar, aber halt weicher als Flint. Die bestehen aber genauso aus mit ne H- Verbindung zusammengehaltene microkugelstruktur, wie die schlechten.
Man müsste theoretisch die also mit alles bearbeiten/schneiden können, was stabieler ist/schon mit einem Schritt weiter kam in der SiO2 Diagenese: zBp. mit allen Flint-und Quartzarten

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 27.02.2021 07:43
von Sculpteur
TZH hat geschrieben:Bei uns gibts (noch ;) ) zich Opalarten...
"Noch"? :lol:

Danke für die Infos, THZ. Dann gilt es also, das geeignete Material zu finden.

Wenn ich einen "Opal" finde, der dem gleicht, den ich in meiner Jugend dank meiner damaligen unendlich großen Sachkenntnis in Form eines Anhängers gekauft hatte, habe ich bildhauerisch leichtes Spiel: Außen war er schön blau gefärbt und innen schön Gipsweiß. Dementsprechend ließ er sich auch "quasi" mit dem Fingernagel bearbeiten...
:4:

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 27.02.2021 08:24
von TZH
Bist du auf Fässbuck? Ich kann dir ne Mineralmuseum empfälen, dessen Betreiber kleinere (max. cm grosse) ungarische Feuer- und Edelopalstücke hat, ich hab selbst prehistorisch benutzte opalarten, auch Fersteinertes Holz und Honigopal. Klaushirsch hat auch Honigopalstückchen aus den Zemplén Gbg.

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 27.02.2021 10:40
von Sculpteur
Nein, THZ, auf FB bin ich nicht. Ich habe FB mehrmals ausprobiert und FB schließlich endgültig den Laufpass gegeben. Ich bin aber z.Zt. "NOCH" fleißiger Poster von Hundefotos :4: auf Instagram (gehört inzwischen ja auch zu FB). Haben die von Dir genannten Ansprechpartner auch einen Instagram-Account?

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 27.02.2021 11:00
von Sculpteur
Es war mir übrigens im Zusammenhang mit diesem Thema völlig entfallen, dass ich die ganze Zeit einen winzigen australischen Qualitäts-Opal in der Wohnung hatte. Sogleich habe ich dann mit einem unförmigen und relativ wahllosen Abschlag von Helgoländer Flint einen Kratz- und Schabversuch im Sinne der Mohsschen Härteskala unternommen: Der Opal ließ sich zwar sehr mühselig, aber dennoch deutlich mit der Schneide des Flint ankratzen, worunter die Schneide des Flint (im Verhältnis) nicht sonderlich gelitten hat. Bei einem vergleichenden Kratzversuch an getrommeltem Karneol hat sich dann herausgestellt, dass der Carneol sich auf diese Art und Weise sogar etwas schwieriger als der Opal bearbeiten lässt.

Das ist insofern interessant, weil der Siegelring Ramses II. und seiner Frau Nefertari aus Karneol besteht. Schaut Euch die Gravuren auf dem Siegelring im zitierten Wikipedia-Artikel an. Es ist erstaunlich, wie präzise die Alten Ägypter diese Arbeit mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten hinbekommen haben! Natürlich ist dabei für mich nicht zu bewerten, ob der altägyptische und zu Schmuck verarbeitete Karneol des Siegelrings und der Karneol, den ich angetestet habe, die ungefähr gleiche Härte aufweisen. Auch ist das gravierende Arbeiten in einer durch Schleifen und Polieren eingeebneten kleinen Fläche einfacher, als das Bearbeiten einer getrommelten kleinen Hartgesteins-Oberfläche :
:4:

Seite „Karneol“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. August 2020, 00:36 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =202817050 (Abgerufen: 27. Februar 2021, 09:51 UTC)

(2tes Foto von Oben, ggf. etwas runterscrollen)

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 04.03.2021 09:53
von TZH
Tja ich bin nicht auf Inschtagramm, ich weiss es nicht :D

Re: Opalschnitzerei

Verfasst: 04.03.2021 20:16
von Sculpteur
@TZH: :lol: Da kann man nichts machen!