Bergkristallbearbeitung nach Theophilus Presbyter
Verfasst: 08.07.2022 20:53
Im Kölner Domblatt 2006 (Einundsiebzigste Folge) wird sehr dezidiert und lesenswert über die Ausgrabung einer ehem. Bergkristallwerkstatt des 12. Jahrhunderts in der Kölner Domimmunität berichtet (Autoren: Jens Bertolt/ Marcus Trier). Inhalt des Beitrags ist u.a. die "Bergkristallverarbeitung im Spiegel der Kölner Werkstattfunde" [Zwischenüberschrift im Kölner Domblatt,2006,68 besagten Artikels].
[Zitat]
Über die Arbeitsschritte der mittelalterlichen Hartsteinschleifer berichtet der Benediktinermönch Theophilus Presbyter (um 1070 - nach 1125) in seinem 1122/23 entstandenen Werk "Diversarum artium schedula" (De diverses artibus) ausführlich. Bei Theophilus handelt es sich vermutlich um den aus den Schriftquellen Bekannten Goldschmied Roger(us) von Helmarshausen, der zwischen 1100 und 1107 im Kloster St. Pantaleon zu Köln lebte.
[Zitatende] [Kölner Domblatt 2006,68]
Im Artikel werden nun die überlieferten Anleitungen des Theophilus Presbyter zur Bergkristallbearbeitung übersichtlich wiedergegeben:
Zugeschlagen wurden die Bergkristalle als Ausgangsmaterial laut Theophilus mit einem Werkzeug [Zitat] [...]wie ein kleiner Finger dick, nahezu eine Querhand lang und an beiden Enden sehr spitz und gut verstählt.
[Zitat Ende] [Kölner Domblatt 2006,70]
Der Artikel führt des weiteren aus, dass für feinere Retuschen möglicherweise zusätzlich nagelartige Metallstifte Verwendung fanden. Solche Metallstifte fand man bei den Ausgrabungen der Bergkristallwerkstatt in Köln. [Kölner Domblatt 2006,70]
Geschliffen wurden die Bergkristalle laut dem Artikel in aufwändigen Schleifvorgängen in der traditionellen Reihenfolge Grobschliff, Ebauchieren, Feinschliff. [Kölner Domblatt 2006,72]
[Zitat]
Theophilus erteilte dazu den Rat:"[...] reibe ihn mit beiden Händen unter Zugießen von Wasser auf einem harten Sandstein, bis er die gewünschte Form annimmt, dann auf einem anderen Stein derselben Art, der feinkörniger und glätter ist, bis er völlig glatt ist" [Kölner Domblatt, 2006,72]
Quelle: Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, 2006, im Auftrag des Vorstands herausgegeben von Barbara Schock-Wernet und Rolf Lauer, Verlag Kölner Dom, 2006
Fortsetzung folgt...
[Zitat]
Über die Arbeitsschritte der mittelalterlichen Hartsteinschleifer berichtet der Benediktinermönch Theophilus Presbyter (um 1070 - nach 1125) in seinem 1122/23 entstandenen Werk "Diversarum artium schedula" (De diverses artibus) ausführlich. Bei Theophilus handelt es sich vermutlich um den aus den Schriftquellen Bekannten Goldschmied Roger(us) von Helmarshausen, der zwischen 1100 und 1107 im Kloster St. Pantaleon zu Köln lebte.
[Zitatende] [Kölner Domblatt 2006,68]
Im Artikel werden nun die überlieferten Anleitungen des Theophilus Presbyter zur Bergkristallbearbeitung übersichtlich wiedergegeben:
Zugeschlagen wurden die Bergkristalle als Ausgangsmaterial laut Theophilus mit einem Werkzeug [Zitat] [...]wie ein kleiner Finger dick, nahezu eine Querhand lang und an beiden Enden sehr spitz und gut verstählt.
[Zitat Ende] [Kölner Domblatt 2006,70]
Der Artikel führt des weiteren aus, dass für feinere Retuschen möglicherweise zusätzlich nagelartige Metallstifte Verwendung fanden. Solche Metallstifte fand man bei den Ausgrabungen der Bergkristallwerkstatt in Köln. [Kölner Domblatt 2006,70]
Geschliffen wurden die Bergkristalle laut dem Artikel in aufwändigen Schleifvorgängen in der traditionellen Reihenfolge Grobschliff, Ebauchieren, Feinschliff. [Kölner Domblatt 2006,72]
[Zitat]
Theophilus erteilte dazu den Rat:"[...] reibe ihn mit beiden Händen unter Zugießen von Wasser auf einem harten Sandstein, bis er die gewünschte Form annimmt, dann auf einem anderen Stein derselben Art, der feinkörniger und glätter ist, bis er völlig glatt ist" [Kölner Domblatt, 2006,72]
Quelle: Kölner Domblatt, Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins, 2006, im Auftrag des Vorstands herausgegeben von Barbara Schock-Wernet und Rolf Lauer, Verlag Kölner Dom, 2006
Fortsetzung folgt...