Anzahlen von Mischungsverhältnissen ermitteln
Verfasst: 03.08.2022 19:09
(Hinweis: Die folgenden mathematischen Aussagen wurden bisher nicht im Peer-Review von Mathematiker/innen überprüft. Trotz sorgfältiger Überprüfung keinerlei Haftung und Gewähr seitens des Verfassers für die Richtigkeit der Angaben. Jede Nutzung der Angaben auf eigenens Risiko und eigene Gefahr.)
Heute habe ich TENAX (in eigener subjektiver Mischung) repliziert, wie in einem anderen Thema in diesem Forum nachzulesen ist. Tenax ist ein mittelalterlicher Klebstoff. Tenax wurde nach Theophilus Presbyter zur Schäftung von zu schleifenden Kristallen auf einen Stock verwendet um Kristalle besser schleifen und Polieren zu können [4, 74] (es gab sicherlich noch andere Verwendungszwecke für Tenax im Mittelalter).
Tenax besteht nach Theophilus Presbyter aus Pech, Wachs, Ziegelmehl und Wasser [4, 74].
Im Anschluss an die Produktion des Tenax fragte ich mich, wie sich systematisch Mischungsverhältnisse für eine sehr vage formulierte Rezeptur ermitteln lassen.
Diese Frage ist z.B. im Bereich der experimentalarchäologischen metallurgischen Auseinandersetzung von Interesse, wenn wir uns z.B. fragen, welche Mischungsverhältnisse aus Kupfer und Zinn zur Herstellung von Bronzen [1] verwendet worden sein könnten, wenn keine eindeutigen Überlieferungen zu dieser Fragestellung vorliegen.
Darauf hin ist mir bewusst geworden, dass das von mir in dieses Forum eingestellte Thema "Die Zukunft der Entschlüsselung historischer Texte"
https://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=138&t=6664
eben diese hierfür erforderliche Methodik bereits bespricht.
Um die Anzahlen von systematisch auszuprobierenden Mischungsverhältnissen zu ermitteln, eignet sich folgende Methode. Die Methode gibt dabei nicht gänzlich sinnvolle Ergebnisse aus. Es ist z.B. bekannterweise unsinnig, z.B. eine Bronze mit einem Anteil von 1% Kupfer und 99% Zinn herstellen zu wollen. Es geht bei der systematischen mathematischen Methodik der Ermittlung von Anzahlen auszuprobierender Mischungsverhältnisse also um ein "gesundes Mittelfeld an Möglichkeiten". Z.B. macht es überhaupt keine Sinn, Tenax mit einem Mischungsverhältnis von 97 Teilen Wasser, einem Teil Pech, einem Teil Bienenwachs, und einem Teil Ziegelmehl herstellen zu wollen. Im Ergebnis würden wir eher eine nicht dispersive "Wassersuppe" und keinen für Schäftungen geeigneten Klebstoff erhalten.
Die hinter den in diesem Beitrag wirkenden Überlegungen erfordern allerdings eine vollständige (möglichst einfache systematische) mathematische Ermittlung der Möglichkeiten, weil es sonst mathematisch zu kompliziert wird...
Mischungsverhältnisse, in denen nur zwei verschiedene Komponenten miteinander vermischt werden, sind einfach zu berechnen: Hier werden einfach beide Komponenten in ihren diametral steigenden und fallenden Anteilen zueinander gegenübergestellt, z.B. (bei einer Staffelung in 10%-Schritten):
A = 10% / B = 90%
A = 20% / B = 80%
A = 30 % / B = 70%
A = 40 % / B = 60%
A = 50 % / B = 50%
A = 60% / B = 40%
A = 70% / B = 30%
A = 80% / B = 20%
A = 90% / B = 10%
Bei der Frage, wieviele Anzahlen von möglichen Mischungsverhältnissen sich ergeben, wenn wir mit drei verschiedenen Komponenten zu verschiedenen Gewichtungen arbeiten, wird es bereits beachtlich komplizierter (hier im Beispiel veranschaulicht anhand eines zu mischenden hydraulischen Mörtels (die alten Römer kannten bereits hydraulischen, also unter Wasser aushärtenden Mörtel) [2]:
A = Wasser; B = Kalkmörtel [3], C = Sand
3 verwendete Komponenten erfordern folgendes mathematisches Beziehungsgefüge (hier im Beispiel veranschaulicht an einer Staffelung in 10%-Volumenanteilschritten):
Vorweg müssen dafür einige Parameter festgelegt werden:
Der klleinstmögliche Volumenanteil an der Gesamtmischung sind 10%, der größtmögliche Volumenanteil an der Gesamtmischung sind 80% (weil die anderen beiden, mindestens jeweils 10% betragenden Volumenanteile noch in der Gesamtmischung untergebracht werden müssen, das "majorierende" Gesamtmischungsverhältnis ist also bei eindeutiger Dominanz einer Komponente ( 8 : 1 : 1 = 10 Anteile).
es folgt (nach vorgestellter Methode):
Eine einfache mathematische Matrix nach folgender Systematik (siehe zum Vergleich Thema "Die Zukunft der Entschlüsselung historischer Texte") genügt, um sämtliche Mischungsverhältnisse zum Ausdruck zu bringen.
Die mathematische Methode wird in einem Folgebeitrag in diesem Thema erstellt.
QUELLEN:
[1] Seite „Bronze“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Juni 2022, 14:22 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =223376820 (Abgerufen: 5. August 2022, 17:51 UTC)
[2] Seite „Bindemittel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. April 2022, 12:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =221916953 (Abgerufen: 5. August 2022, 17:58 UTC)
[3] Seite „Kalkmörtel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. September 2021, 07:58 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =215572930 (Abgerufen: 5. August 2022, 18:00 UTC)
[4] Kölner Domblatt - Jahrbuch des Zentral Dombau-Vereins (Einundsiebzigste Folge), Verlag Kölner Dom, Köln, 2006
Heute habe ich TENAX (in eigener subjektiver Mischung) repliziert, wie in einem anderen Thema in diesem Forum nachzulesen ist. Tenax ist ein mittelalterlicher Klebstoff. Tenax wurde nach Theophilus Presbyter zur Schäftung von zu schleifenden Kristallen auf einen Stock verwendet um Kristalle besser schleifen und Polieren zu können [4, 74] (es gab sicherlich noch andere Verwendungszwecke für Tenax im Mittelalter).
Tenax besteht nach Theophilus Presbyter aus Pech, Wachs, Ziegelmehl und Wasser [4, 74].
Im Anschluss an die Produktion des Tenax fragte ich mich, wie sich systematisch Mischungsverhältnisse für eine sehr vage formulierte Rezeptur ermitteln lassen.
Diese Frage ist z.B. im Bereich der experimentalarchäologischen metallurgischen Auseinandersetzung von Interesse, wenn wir uns z.B. fragen, welche Mischungsverhältnisse aus Kupfer und Zinn zur Herstellung von Bronzen [1] verwendet worden sein könnten, wenn keine eindeutigen Überlieferungen zu dieser Fragestellung vorliegen.
Darauf hin ist mir bewusst geworden, dass das von mir in dieses Forum eingestellte Thema "Die Zukunft der Entschlüsselung historischer Texte"
https://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=138&t=6664
eben diese hierfür erforderliche Methodik bereits bespricht.
Um die Anzahlen von systematisch auszuprobierenden Mischungsverhältnissen zu ermitteln, eignet sich folgende Methode. Die Methode gibt dabei nicht gänzlich sinnvolle Ergebnisse aus. Es ist z.B. bekannterweise unsinnig, z.B. eine Bronze mit einem Anteil von 1% Kupfer und 99% Zinn herstellen zu wollen. Es geht bei der systematischen mathematischen Methodik der Ermittlung von Anzahlen auszuprobierender Mischungsverhältnisse also um ein "gesundes Mittelfeld an Möglichkeiten". Z.B. macht es überhaupt keine Sinn, Tenax mit einem Mischungsverhältnis von 97 Teilen Wasser, einem Teil Pech, einem Teil Bienenwachs, und einem Teil Ziegelmehl herstellen zu wollen. Im Ergebnis würden wir eher eine nicht dispersive "Wassersuppe" und keinen für Schäftungen geeigneten Klebstoff erhalten.
Die hinter den in diesem Beitrag wirkenden Überlegungen erfordern allerdings eine vollständige (möglichst einfache systematische) mathematische Ermittlung der Möglichkeiten, weil es sonst mathematisch zu kompliziert wird...
Mischungsverhältnisse, in denen nur zwei verschiedene Komponenten miteinander vermischt werden, sind einfach zu berechnen: Hier werden einfach beide Komponenten in ihren diametral steigenden und fallenden Anteilen zueinander gegenübergestellt, z.B. (bei einer Staffelung in 10%-Schritten):
A = 10% / B = 90%
A = 20% / B = 80%
A = 30 % / B = 70%
A = 40 % / B = 60%
A = 50 % / B = 50%
A = 60% / B = 40%
A = 70% / B = 30%
A = 80% / B = 20%
A = 90% / B = 10%
Bei der Frage, wieviele Anzahlen von möglichen Mischungsverhältnissen sich ergeben, wenn wir mit drei verschiedenen Komponenten zu verschiedenen Gewichtungen arbeiten, wird es bereits beachtlich komplizierter (hier im Beispiel veranschaulicht anhand eines zu mischenden hydraulischen Mörtels (die alten Römer kannten bereits hydraulischen, also unter Wasser aushärtenden Mörtel) [2]:
A = Wasser; B = Kalkmörtel [3], C = Sand
3 verwendete Komponenten erfordern folgendes mathematisches Beziehungsgefüge (hier im Beispiel veranschaulicht an einer Staffelung in 10%-Volumenanteilschritten):
Vorweg müssen dafür einige Parameter festgelegt werden:
Der klleinstmögliche Volumenanteil an der Gesamtmischung sind 10%, der größtmögliche Volumenanteil an der Gesamtmischung sind 80% (weil die anderen beiden, mindestens jeweils 10% betragenden Volumenanteile noch in der Gesamtmischung untergebracht werden müssen, das "majorierende" Gesamtmischungsverhältnis ist also bei eindeutiger Dominanz einer Komponente ( 8 : 1 : 1 = 10 Anteile).
es folgt (nach vorgestellter Methode):
Eine einfache mathematische Matrix nach folgender Systematik (siehe zum Vergleich Thema "Die Zukunft der Entschlüsselung historischer Texte") genügt, um sämtliche Mischungsverhältnisse zum Ausdruck zu bringen.
Die mathematische Methode wird in einem Folgebeitrag in diesem Thema erstellt.
QUELLEN:
[1] Seite „Bronze“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Juni 2022, 14:22 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =223376820 (Abgerufen: 5. August 2022, 17:51 UTC)
[2] Seite „Bindemittel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. April 2022, 12:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =221916953 (Abgerufen: 5. August 2022, 17:58 UTC)
[3] Seite „Kalkmörtel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. September 2021, 07:58 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =215572930 (Abgerufen: 5. August 2022, 18:00 UTC)
[4] Kölner Domblatt - Jahrbuch des Zentral Dombau-Vereins (Einundsiebzigste Folge), Verlag Kölner Dom, Köln, 2006