Hallo Pitassa,
danke für diesen interessanten Artikel!
Ich finde es mal wieder kurios, wie hier unter der Bezeichnung "Wissenschaft" Ergebnisse in einem Übersichtsartikel präsentiert werden, die teilweise als Ergebnisse von Vermutungen, Spekulationen und Interpretationen von Wissenschaftlern zu bezeichnen sind, während im gleichen Artikel keine konkreten Indizien genannt und wenig Ausblick auf konkrete Deduzierungsmethoden geliefert werden.
Es mag sein, dass die an anderer durchzuklickender Stelle präsentiert werden, aber im Gesamttenor bleibt im Text für die Leser das schlagzeilenträchtige stehen: "Neolithische Kamelreliefcampingsite mit regelmäßig stattfindenden Gatherings".
Möglicherweise
war das Hauptziel bei Verfassen des besprochenen Artikels also wieder einmal (leider) "Schlagzeilenträchtigkeit".
Sehr interessant sind die verschiedenen genannten technischen Methoden der Datenerhebung im Projekt mit den genannten Gerätschaften!
Dem gegenüber sauer stoßen mir die Schlussfolgerungen des Projekt-Steinmetzen auf, was die spekulierte Herstellungszeit der Reliefs angeht. Ich höre da im Geiste bereits ganz viele wissenschaftliche Taschenrechner klickern und klackern, die auf Grundlage solcher Erkenntnisse mal eben hochrechnen, in wie vielen Jahren Bauzeit und bei wievielen Mannstunden die Felsenstadt Petra erbaut wurde.
Auch die Spekulationen über die Notwendigkeit einer bestimmten Anzahl von damals an der Herstellung der Reliefs Beteiligten (Gerüste aufgebaut haben müssen bedeutet automatisch, dass mehrere - viele - Personen beteiligt gewesen sein müssen).
Fraglich für mich, warum es überhaupt so wichtig ist, wie schnell vor langer, langer Zeit solche Kamel-Reliefs hergestellt worden sein könnten.
Aufgrund im Artikel fehlender Daten und Hinweise für mich absolut nicht nachvollziehbar ist, weshalb es sich bei den verwendeten Werkzeugen zur Herstellung der Reliefs um Hornsteinwerkzeuge gehandelt haben soll? Weil sich zufällig eine Hornsteinfundstelle in 15 km Entfernung befand? Habe ich da irgendetwas überlesen?
Im Endeffekt liest sich der Artikel so, wie er dann wohl weiter übertragen und abgeschrieben werden wird:
"Viele neolithische Steinmetzen und Gerüstbauer haben mit Werkzeugen aus Hornstein monumentale neolithische Kunst erschaffen, damit sie sich zu jährlichen Gatherings treffen konnten."
Vielleicht hat ein einzelner Einsiedler sämtliche Kamelreliefs in zeitlich andauernder Arbeitswut über viele Jahre größtenteils mit herumliegenden Gesteinbrocken in den Fels gehauen und nur hier und dort einen Flusskiesel oder Knochen oder ein Hornsteinwerkzeug verwendet für die ganz feinen Feinheiten.
Die Thematik des Artikels an sich ist hochinteressant. Leider kommen die wirklich interessanten Aspekte darin neben den Hauptaussagen nicht zur Geltung und das obwohl als Qualitätssiegel Max-Planck-Institut oben drüber steht.