Knotenmessschnur herstellen
Verfasst: 06.05.2023 10:55
Mit diesem Beitrag möchte ich kurz aufzeigen, mit welch einfachen Mitteln es möglich ist, eine relativ präzise Knotenmessschnur herzustellen (abhängig vom verwendeten Schnurmaterial und der entsprechenden Erfahrung):
Z.B. ein in die gewünschte Länge entsprechend geformter, beidseitig eingekerbter Bambusstab dient dabei als "Messlehre".
Vorgehensweise:
1: eine Aufknotung auf Schnur wird auf einer Seite des Stabs in die Kerbe gelegt.
2: auf der Gegenweiste wird eine Knotenschlaufe auf die Schnur angelegt.
3: Die Knotenschnur wird in Richtung Kerbe geschoben und zusammengezogen bzw. zusammengeschoben, bis sie möglichst präzise in der Kerbe liegt
4: der neue Knoten wird festgeschoben und auf der Schnur festgezogen
Werden diese Arbeitsschritte möglichst exakt wiederholt, entsteht eine Messschnur mit relativ präzisen Aufknotungen.
Die Präzision der entstehenden Messsschnur ist dabei abhängig vom verwendeten Schnurmaterial und dessen Eigenschaften sowie der Länge der Messlehre.
Demonstriert wird diese einfache Technik zur Herstellung einer Messschnur hier mit moderner Nylonschnur von ca. 2 mm Durchmesser.
Beachtet werden muss bei dieser Technik, dass solchartige Messschnüre (material- und herstellungsbedingt) natürlich niemals als zu annähernd 100% exakte Vermessungswerkzeuge bzw. -mittel dienen können. Solche Messschnüre eignen sich jedoch sehr gut als Proportionierungsmesszeuge (z.B. für großformatigere Bildflächen) und können in Allgemeinen sehr gut als Werkzeuge und Mittel für die Proportionsschulung und die Erforschnung von Proportionen oder etwa als Rechenschnüre dienen.
Im größeren Maßstab lassen sich auf diese Art und Weise natürlich auch Messschnüre und Messseile herstellen, wie sie die alten Ägypter unseres heutigen Wissens verwendet haben, um Ackerflächen und Baugrund zu vermessen.
QUELLEN:
Aufsätze:
[A1] [Allgemeine Vermessungs-Nachrichten; Band/Heft (??), S. 610 - 615; ZDB ID: 2401800, Verlag Wichmann, VDE Verlag, Wichmann, Wichmann, Berlin (wechselnde Verlagsorte), Karlsruhe, Heidelberg, 1910]: Emilius, A: Vier Jahrtausende Vermessungs- und Katasterwesen in Ägypten, 1910.
[A2] [Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik, Astronomie und Physik; Band/Heft 1, Heft 3, S. 255 - 277; ZDB, ID: 1622754. Verlag Springer, Berlin, 1930] Gandz, Solomon: Die Harpedonapten oder Seilspanner und Seilknüpfer, 1930.
[A3] [Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins. Band (Jahr) 5 (2000), Heft 1, PDF erstellt am: 05.08.2020, (persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-165007), ein Dienst der ETH-Bibliothek, Zürich / Schweiz, 2020: Moosbrugger-Leu: Die Schnurvermessung im mittelalterlichen Bauwesen, 2000.
Bücher:
[B1] Lepsius, R.: Die alt-aegyptische Königselle und ihre Einteilung. Aus den Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin; Berlin, 1865.
Z.B. ein in die gewünschte Länge entsprechend geformter, beidseitig eingekerbter Bambusstab dient dabei als "Messlehre".
Vorgehensweise:
1: eine Aufknotung auf Schnur wird auf einer Seite des Stabs in die Kerbe gelegt.
2: auf der Gegenweiste wird eine Knotenschlaufe auf die Schnur angelegt.
3: Die Knotenschnur wird in Richtung Kerbe geschoben und zusammengezogen bzw. zusammengeschoben, bis sie möglichst präzise in der Kerbe liegt
4: der neue Knoten wird festgeschoben und auf der Schnur festgezogen
Werden diese Arbeitsschritte möglichst exakt wiederholt, entsteht eine Messschnur mit relativ präzisen Aufknotungen.
Die Präzision der entstehenden Messsschnur ist dabei abhängig vom verwendeten Schnurmaterial und dessen Eigenschaften sowie der Länge der Messlehre.
Demonstriert wird diese einfache Technik zur Herstellung einer Messschnur hier mit moderner Nylonschnur von ca. 2 mm Durchmesser.
Beachtet werden muss bei dieser Technik, dass solchartige Messschnüre (material- und herstellungsbedingt) natürlich niemals als zu annähernd 100% exakte Vermessungswerkzeuge bzw. -mittel dienen können. Solche Messschnüre eignen sich jedoch sehr gut als Proportionierungsmesszeuge (z.B. für großformatigere Bildflächen) und können in Allgemeinen sehr gut als Werkzeuge und Mittel für die Proportionsschulung und die Erforschnung von Proportionen oder etwa als Rechenschnüre dienen.
Im größeren Maßstab lassen sich auf diese Art und Weise natürlich auch Messschnüre und Messseile herstellen, wie sie die alten Ägypter unseres heutigen Wissens verwendet haben, um Ackerflächen und Baugrund zu vermessen.
QUELLEN:
Aufsätze:
[A1] [Allgemeine Vermessungs-Nachrichten; Band/Heft (??), S. 610 - 615; ZDB ID: 2401800, Verlag Wichmann, VDE Verlag, Wichmann, Wichmann, Berlin (wechselnde Verlagsorte), Karlsruhe, Heidelberg, 1910]: Emilius, A: Vier Jahrtausende Vermessungs- und Katasterwesen in Ägypten, 1910.
[A2] [Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik, Astronomie und Physik; Band/Heft 1, Heft 3, S. 255 - 277; ZDB, ID: 1622754. Verlag Springer, Berlin, 1930] Gandz, Solomon: Die Harpedonapten oder Seilspanner und Seilknüpfer, 1930.
[A3] [Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins. Band (Jahr) 5 (2000), Heft 1, PDF erstellt am: 05.08.2020, (persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-165007), ein Dienst der ETH-Bibliothek, Zürich / Schweiz, 2020: Moosbrugger-Leu: Die Schnurvermessung im mittelalterlichen Bauwesen, 2000.
Bücher:
[B1] Lepsius, R.: Die alt-aegyptische Königselle und ihre Einteilung. Aus den Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin; Berlin, 1865.