Kleidung La Tené (300 bis 100 vor u.Z.)
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Kleidung La Tené (300 bis 100 vor u.Z.)
Ich arbeite zur Zeit an einer an der Planung für eine Männerausstattung für das Themengebiet "Kelten - Mittellatene-Schema".
Während für die Frauen-Tracht eine relativ (sehr relativ) klares Bild gezeichnet werden kann, scheint die Männertracht unklar.
Ich nehme für diesen Zeibereich die Hose als festen Bestandteile der Männertracht an, ebenso den Rechteckmantel.
Die Angaben zur Ausführung sind wiedersprüchlich. Zum einen weisen die Textilfragmente aus dem Dürnberg auf sehr aufwendige, gemusterte Textilen, zum anderen hat K. v. Kurzyninski im Gegensatz zur Hallstattzeit eine einheitlicheres Bild der verwendeten Gewebe und Bildungsarbeiten gezeichnet.
Ich habe dieses Thread begonnen und den Ist-Stand der Rekonstruktion festzustellen und zu diskutieren.
Während für die Frauen-Tracht eine relativ (sehr relativ) klares Bild gezeichnet werden kann, scheint die Männertracht unklar.
Ich nehme für diesen Zeibereich die Hose als festen Bestandteile der Männertracht an, ebenso den Rechteckmantel.
Die Angaben zur Ausführung sind wiedersprüchlich. Zum einen weisen die Textilfragmente aus dem Dürnberg auf sehr aufwendige, gemusterte Textilen, zum anderen hat K. v. Kurzyninski im Gegensatz zur Hallstattzeit eine einheitlicheres Bild der verwendeten Gewebe und Bildungsarbeiten gezeichnet.
Ich habe dieses Thread begonnen und den Ist-Stand der Rekonstruktion festzustellen und zu diskutieren.
Wieso meinst du denn die Männertracht sei unklar? Bei den Berichten über die italischen Keltenkriege der Mittellatenezeit, denen des Livius und beim Bericht des Polybios geht doch wohl deutlich hervor dass die Kelten(männer) Hosen, "kurze", seitlich bis zum Gürtel geschlitzte Tuniken, und (Rechteck?)Mäntel getragen haben. Die Muster reichen von einfarbig, gewürfelt über gestreift und geblümt.
Und dann sind da noch die Funde die Karo-, Streifen- und Fischgratmuster zeigen sowie die Tuch-, Gleichgrat- und Fischgratköperbindung zulassen.
Denke das sind doch recht gute Grundlagen für Männerbekleidung in der Mittellatene auch wenns nicht so viel Textil gibt wie bei Germanens ?!?
lg Stephan
Und dann sind da noch die Funde die Karo-, Streifen- und Fischgratmuster zeigen sowie die Tuch-, Gleichgrat- und Fischgratköperbindung zulassen.
Denke das sind doch recht gute Grundlagen für Männerbekleidung in der Mittellatene auch wenns nicht so viel Textil gibt wie bei Germanens ?!?
lg Stephan
Nargoon,
eine Erwähnung Hose reicht (mir) nicht. Vor allem weil es nur wenige wissenschaftlich fundiert ausgearbeitete Rekostruktionsvorschläge gibt. Diese lassen einiges an Fragen offen.
Nach Farbresten auf einer kleinen Skulptur aus Frankreich scheinen in diesem Bereich eher lange Hosen mit einem möglicher weise geraden Schnitt verbreitet gewesen zu sein. Das spezielle Expemplar war grün mit aufgelegtem roten Karo-Muster.
Dain II, besagtes Textil ist schon in einem Stück kariert, gestreift und geblümt, aus dem Dürnberg ist ein entsprechendes Fragment bekannt.
eine Erwähnung Hose reicht (mir) nicht. Vor allem weil es nur wenige wissenschaftlich fundiert ausgearbeitete Rekostruktionsvorschläge gibt. Diese lassen einiges an Fragen offen.
Nach Farbresten auf einer kleinen Skulptur aus Frankreich scheinen in diesem Bereich eher lange Hosen mit einem möglicher weise geraden Schnitt verbreitet gewesen zu sein. Das spezielle Expemplar war grün mit aufgelegtem roten Karo-Muster.
Dain II, besagtes Textil ist schon in einem Stück kariert, gestreift und geblümt, aus dem Dürnberg ist ein entsprechendes Fragment bekannt.
Zeigt doch dass die Leute damals auch schon Geschmack hatten.Das spezielle Expemplar war grün mit aufgelegtem roten Karo-Muster.
Schnitte sind ja leider keine Belegt. Aber es wäre mal interessant einen möglichen keltischen Hosenschnitt zu erarbeiten damit man(n) endlich wegkommt vom Jeanshosenschnitt.eine Erwähnung Hose reicht (mir) nicht. Vor allem weil es nur wenige wissenschaftlich fundiert ausgearbeitete Rekostruktionsvorschläge gibt. Diese lassen einiges an Fragen offen.
Das hatte ich mir auch schon mal überlegt aber erinnerst du dich noch an Weimar vor einem Jahr? Die Hose die ich da anhatte war gerade nach unten geschnitten (ergab eine Pluderhose nach Rus-Art ). Was ich auch interessant fände wäre ein Schnittmuster für die Faltenhose die die Mänchenfiebel aus Hallein trägt, aber die ist ja Frühlatene.eher lange Hosen mit einem möglicher weise geraden Schnitt verbreitet gewesen zu sein
Wie dem auch sei ich bin jedenfalls sehr gespannt auf deine Rechercheergebnisse .
lg Stephan
Nicht für eingänig halte ich die Verwendung von ausschließlich karierten Stoffen.
An Webarten ist, in Abstufungen, ein sehr breites Spektrum nachgewiesen. Das gilt auch für die Materialen.
Das erste Stück, bei dem ich mir in der Ausführung wirklich sicher bin ist der Mantel. Der handgewebte Stoff (Waid und Krapp gefärbt) liegt schon im Arbeitszimmer.
An Webarten ist, in Abstufungen, ein sehr breites Spektrum nachgewiesen. Das gilt auch für die Materialen.
Das erste Stück, bei dem ich mir in der Ausführung wirklich sicher bin ist der Mantel. Der handgewebte Stoff (Waid und Krapp gefärbt) liegt schon im Arbeitszimmer.
Sylvia schrieb: "Nach Farbresten auf einer kleinen Skulptur aus Frankreich scheinen in diesem Bereich eher lange Hosen mit einem möglicher weise geraden Schnitt verbreitet gewesen zu sein. Das spezielle Expemplar war grün mit aufgelegtem roten Karo-Muster. "
Hallo Sylvia,
Könntest du uns vielleicht eine Referenze geben für diese Skulptur? Sehr interessant...
Vielen dank,
Kelvin Wilson
Hallo Sylvia,
Könntest du uns vielleicht eine Referenze geben für diese Skulptur? Sehr interessant...
Vielen dank,
Kelvin Wilson
Tracht Rekonstruktion, La Tené C2 im Osnabrücker Land
Hallo Zusammen,
für ein langfristiges, museumspädagogisches Projekt will ich mir die oben beschriebene Männerausstattung zulegen.
Es geht dabei um die Rekonstrukion eines eisenzeitlichen Gehöftes in der nähe des Fundplatzes "Schnippenburg" (www.schnippenburg.de), wo in regelmäßigen Abständen Führungen, Kindergeburtstage und Workshops für Schulen abgehalten werden sollen.
Ich dachte spontan an folgende Kleidungsstücke:
Rechteckmantel (nach einem Fund aus Hunteburg, Kr. Osnabrück)
lange Hose, mittelweit (nach römischen Baudenkmälern)
Kittel mit langen Ärmeln, seitlich geschlitzt (nach römischen Baudenkmälern und Schriftquellen)
gefärbter Gürtel mit Gürtelharken (nach Fund von der Schnippenburg)
Bundschuhe nach Moorfund (Kennt da jemand einen, der in die fragliche Zeit datiert werden kann? Ich hab eine Menge Schnittmuster, nur leider fast alle ohne Datierung.
Das Problem und der Reiz der ganzen Sache bestehen darin, dass es sich um einen stark keltisch geprägten Fundort außerhalb des keltischen Siedlungsgebietes handelt.
Daher müsste man sowohl keltische Elemente, als auch Elemente der einheimischen Bevölkerung in der Rekonstrukion unterbringen.
Ich würde sehr gerne mal eure Meinung dazu hören
freundliche Grüße: Klaus Haller
für ein langfristiges, museumspädagogisches Projekt will ich mir die oben beschriebene Männerausstattung zulegen.
Es geht dabei um die Rekonstrukion eines eisenzeitlichen Gehöftes in der nähe des Fundplatzes "Schnippenburg" (www.schnippenburg.de), wo in regelmäßigen Abständen Führungen, Kindergeburtstage und Workshops für Schulen abgehalten werden sollen.
Ich dachte spontan an folgende Kleidungsstücke:
Rechteckmantel (nach einem Fund aus Hunteburg, Kr. Osnabrück)
lange Hose, mittelweit (nach römischen Baudenkmälern)
Kittel mit langen Ärmeln, seitlich geschlitzt (nach römischen Baudenkmälern und Schriftquellen)
gefärbter Gürtel mit Gürtelharken (nach Fund von der Schnippenburg)
Bundschuhe nach Moorfund (Kennt da jemand einen, der in die fragliche Zeit datiert werden kann? Ich hab eine Menge Schnittmuster, nur leider fast alle ohne Datierung.
Das Problem und der Reiz der ganzen Sache bestehen darin, dass es sich um einen stark keltisch geprägten Fundort außerhalb des keltischen Siedlungsgebietes handelt.
Daher müsste man sowohl keltische Elemente, als auch Elemente der einheimischen Bevölkerung in der Rekonstrukion unterbringen.
Ich würde sehr gerne mal eure Meinung dazu hören
freundliche Grüße: Klaus Haller