Etruskische Oberbekleidung / Fragen
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Etruskische Oberbekleidung / Fragen
Ich würde mir gerne so eine Tebenna machen, wie sie der Zipfel da rechts auf dem Bild, der das Ei hochhält, anhat. An die, die sich damit auskennen: Was für ein Stoff? Wolle? Wenn ja, schwerer oder leichter Stoff? Leinen?
Wie krieg ich die lustigen blauen Streifen rein, wenn nicht weben?
Gleiche Frage für die Tunika von dem blassen Zecher in der Mitte.
Danke für Hilfe!
Wie krieg ich die lustigen blauen Streifen rein, wenn nicht weben?
Gleiche Frage für die Tunika von dem blassen Zecher in der Mitte.
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- Steve Lenz
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Lana s. Wolle, Steve. Der Blasse scheint mir schon im Reich der Schatten zu leben. s. das Ei in der Hand des Mannes daneben als Ewigkeitssymbol. Totenkleidung ?
Auf jeden Fall freut sich der etruskische Götterbote, dass sich hier einige an Etruskerdarstellung machen. Da kann ich später von profitieren und lernen. Das wird auch Turan interessieren, nehme ich mal an. Viel Erfolg und laßt uns auch mal Einblick nehmen ....
:loveit: :hide:
Auf jeden Fall freut sich der etruskische Götterbote, dass sich hier einige an Etruskerdarstellung machen. Da kann ich später von profitieren und lernen. Das wird auch Turan interessieren, nehme ich mal an. Viel Erfolg und laßt uns auch mal Einblick nehmen ....
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Ich bin der Schleuderer, der stets aufschreit und das mit Recht, denn alles was nicht schleudert, ist wert das es auch untergeht, so ist denn alles, was ihr Schleudern nennt, mein eigentliches Element...
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
Es sind nicht viele Textilen für diesen Bereich erhalten geblieben und leider sind die meißten Publikation relativ entlegen und/oder auf Italienisch. (Was ich nicht verstehe ).
Ein sehr aufschlußreicher Artikel zu etruskischen Textilen findet sich in der Festschrift für Klaus Tidow. Einige Zitate und Erwähnungen in Hochdorf IV (Banck-Burgess), hier werden Parallen zwischen etruskischen und "keltischen" Textilen gezogen. Allerdings wirft die Autorin in Details sehr viele Widersprüche auf.
Schlüssiger Agument H.J. Hundt in der Vorabpublikation der Grabtextilen Hochdorf, worin auhc auf die Fragen nach dem Herstellungsort eingegangen wird. Den deutlichsten Anhaltspunkt liefert der gleiche Autor bei der Beschreibung eines Fundkomplexes aus der Gegend von Athen ( etruskische Importtextilen).
Das Material für die Mäntel und Tuniken wird meißt mit Wolle (Lana) oder Seide beschrieben. Die erwähnten Textilfragmente sind aus Seide (Herkunftsort nicht angegeben), mit brettchengewebten Kanten und zusätlichen eingewebten Streifen in Ripsbindung. Diese Schlüsse zieht Hundt auch aus den Funden von Hochdorf, was die Technik anbelangt. Wolle konnte als Material für hochwertigste Textilen nachgewiesen werden, Seide jedoch nicht.
In der Rekonstruktion hat man die Möglichkeit Stoffe entsprechend anzufertigen (oder anfertigen zu lassen). Das wird allerdings nicht einfach, denn fast keine Weberei in Deutschland ist in der Lage die entsprechenden Breiten zu fertigen, denn mit 150 cm braucht man, den Abbildungen nach, nicht anzufangen.
Die Technik Brettchengewebe an Webkanten zu ergänzen ist als Anleitung mit Bildern in der Zeitschrift "Pax & Gaudium" Ausgabe 22
Die Kreuzzüge - Pilger in Waffen unter dem Titel "Prachtmäntel" erschienen.
Ein sehr aufschlußreicher Artikel zu etruskischen Textilen findet sich in der Festschrift für Klaus Tidow. Einige Zitate und Erwähnungen in Hochdorf IV (Banck-Burgess), hier werden Parallen zwischen etruskischen und "keltischen" Textilen gezogen. Allerdings wirft die Autorin in Details sehr viele Widersprüche auf.
Schlüssiger Agument H.J. Hundt in der Vorabpublikation der Grabtextilen Hochdorf, worin auhc auf die Fragen nach dem Herstellungsort eingegangen wird. Den deutlichsten Anhaltspunkt liefert der gleiche Autor bei der Beschreibung eines Fundkomplexes aus der Gegend von Athen ( etruskische Importtextilen).
Das Material für die Mäntel und Tuniken wird meißt mit Wolle (Lana) oder Seide beschrieben. Die erwähnten Textilfragmente sind aus Seide (Herkunftsort nicht angegeben), mit brettchengewebten Kanten und zusätlichen eingewebten Streifen in Ripsbindung. Diese Schlüsse zieht Hundt auch aus den Funden von Hochdorf, was die Technik anbelangt. Wolle konnte als Material für hochwertigste Textilen nachgewiesen werden, Seide jedoch nicht.
In der Rekonstruktion hat man die Möglichkeit Stoffe entsprechend anzufertigen (oder anfertigen zu lassen). Das wird allerdings nicht einfach, denn fast keine Weberei in Deutschland ist in der Lage die entsprechenden Breiten zu fertigen, denn mit 150 cm braucht man, den Abbildungen nach, nicht anzufangen.
Die Technik Brettchengewebe an Webkanten zu ergänzen ist als Anleitung mit Bildern in der Zeitschrift "Pax & Gaudium" Ausgabe 22
Die Kreuzzüge - Pilger in Waffen unter dem Titel "Prachtmäntel" erschienen.
- Steve Lenz
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Falls hier jemand Texte in italienisch hat, die es nicht auf deutsch gibt, oder so... könnte ich anbieten meiner Omi was zu zeigen. Die spricht fließend italienisch... Zur Not auch mein Onkel... n bissel was bekomm ich auch hin.
Allerdings ist mein Ommchen 81 also etwas Rücksicht...
Aber sie freut sich, wenn sie was zu tun hat. In der Beziehung isse fit wie ein Turnschuh.
Aber: keine Garantien bei schwierigen oder eher alten Worten... Da weiß ich nicht genau. Muss man probieren.
Allerdings ist mein Ommchen 81 also etwas Rücksicht...
Aber sie freut sich, wenn sie was zu tun hat. In der Beziehung isse fit wie ein Turnschuh.
Aber: keine Garantien bei schwierigen oder eher alten Worten... Da weiß ich nicht genau. Muss man probieren.
Meines Wissens nach waren vor allem griechische Tuniken plessiert, also sehr stark gefälltelt. In welchem Zusammenhang solche Tuniken getragen wurden ist mir allerdings unbekannt.Wobei die von dem "Blassen" gefältelt wirkt!
Und wenn man eine Schulternaht setzt kann man auch mit handelüblicher Stoffbreite solch eine Tunika machen (sofern die nur bis zu den Knien geht). Und in diesem Fall kann man die Naht sogar mit dem Besatz verdecken .
Ich dachte im meiteranem Raum wären Brettchenborten nicht verwendet worden (außer in Ägypten ). Waren nur die Streifen in Ripsbindung oder auch der Rest des Gewebes?mit brettchengewebten Kanten und zusätlichen eingewebten Streifen in Ripsbindung.
lg Stephan
Hallo Dain,
also kein Brettchenweben in Ägypten. (lt. Collingwood). Das ist mittlerweile wirklich von allen Webfachleuten anerkannt. Und kein Brettchenweben bei den Griechen (vergl. B. Bieber).
Aber auf der Iberischen Halbinsel und in Etrurien. (Banck-Burgess).
Ich persönlich sehe auch den Ursprung der Brettchenweberei dort und habe noch mehr Belege gefunden - aber das gehört in einen anderen Thread.
also kein Brettchenweben in Ägypten. (lt. Collingwood). Das ist mittlerweile wirklich von allen Webfachleuten anerkannt. Und kein Brettchenweben bei den Griechen (vergl. B. Bieber).
Aber auf der Iberischen Halbinsel und in Etrurien. (Banck-Burgess).
Ich persönlich sehe auch den Ursprung der Brettchenweberei dort und habe noch mehr Belege gefunden - aber das gehört in einen anderen Thread.
Weitere Hinweise:
Pontische Amphora aus Vulci, 550 - 530 vor u.Z.
Staatliche Antikensmmlung und Glyptothek München Kat. 1/162
Etruskische Frauen- und Männerdarstellungen
An Mänteln und Umschlagtüchern sind deutlich die Eckfransen zu erkennen, die für Kanten in Brettchenweberei typisch sind
Malereien Tomba degli Auguri
Kat II/4
Tarquiia 530-520 vor u.Z.
Beispiel: Details des linken Klagenden auf der Rückwand oder beim Schiedsrichter des rechten Seitenwand
Literatur:
Die Etrusker
Luxus für das Jenseits
Bilder vom Diesseits - Bilder vom Tod
Katalog zur Ausstellung des Bucerius Kunst Forums und des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg
13.2 bis 16.5 2004
Hirmer Verlag München
Pontische Amphora aus Vulci, 550 - 530 vor u.Z.
Staatliche Antikensmmlung und Glyptothek München Kat. 1/162
Etruskische Frauen- und Männerdarstellungen
An Mänteln und Umschlagtüchern sind deutlich die Eckfransen zu erkennen, die für Kanten in Brettchenweberei typisch sind
Malereien Tomba degli Auguri
Kat II/4
Tarquiia 530-520 vor u.Z.
Beispiel: Details des linken Klagenden auf der Rückwand oder beim Schiedsrichter des rechten Seitenwand
Literatur:
Die Etrusker
Luxus für das Jenseits
Bilder vom Diesseits - Bilder vom Tod
Katalog zur Ausstellung des Bucerius Kunst Forums und des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg
13.2 bis 16.5 2004
Hirmer Verlag München