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Verfasst: 07.06.2007 12:50
von Steve Lenz
Was ich noch fragen wollte:
Die Piercings in den Nasen mancher Leute - sind die nach irgendeiner Vorlage oder aber rezent und "aus dramaturgischen Gründen" zugelassen worden?
Und - jetzt wird?s wieder intim - wie wurde das Toilettenproblem gelöst? Donnerbalken oder - wie?s an verschiedenen Stellen vermutet wird - "Dixxies"?
Verfasst: 07.06.2007 13:07
von Bridget
Steve L. hat geschrieben:Was ich noch fragen wollte:
Die Piercings in den Nasen mancher Leute - sind die nach irgendeiner Vorlage oder aber rezent und "aus dramaturgischen Gründen" zugelassen worden?
Tippe auf:
Entweder übersehen.
Oder um zu zeigen wie "alternativ" die Person eingestellt ist.
In den 70ern wars der "langhaarige Bombenleger" heute isses der Gepierzte.
*schmunzel*
Birgit
Verfasst: 07.06.2007 13:41
von Turms Kreutzfeldt
Unsere Diskussion u.a. wird gerade hier reflektiert:
http://www.chronico.de/hoeren/audiothek/0000427/
Verfasst: 08.06.2007 01:07
von Mela
Nur kurz zur Erhaltung: ich habe auf dem "Ötzikongress" vor ein paar Jahren die Ehre gehabt, mit einigen Mumienexperten dieser Welt zu parlieren... Und mein Schluss? Ötzi ist einzigartig... Deshalb wissen?s auch immer noch nicht soooo genau.... (Nein, im Ernst: seine Entstehungsgeschiche scheint wirklich keine Paralellen zu haben, weshalb es so schwierig ist, genaueres herauszufinden).
Pfeil in der Schulter: wie ich es verstanden habe, wären allfällige Holzreste bei den Methoden bisher gar nicht zu sehen gewesen. Mal vorausgesetzt, es wären beim Herausziehen überhaupt Splitter erhalten geblieben...
Nagegetier: auf der Höhe nicht mehr wirklich der Feind des geneigten Archäologen
Liebe Grüsse
Mela
Verfasst: 08.06.2007 07:12
von alpenueberquerer
wie immer ein lustiges hallo
betroffenheit:
die bemerkung mit dem schönen gruß tut mir leid, also dann halt einen post mortem.
piercing: hatten die schon vorher, deshalb wären die löcher in der nase schlecht zu erklären gewesen.
klima:
es kann sein das z.b. damals dort oben weiden waren,weil die durchschnitts temperatur höher war und damit auch die baumgrenze nach obenrutscht und somit auch die almwiesen ergo auch nager, denn die gibt es ja selbst in alaska.
es gab keine dixies für uns.
stellt euch eine große kiste 2,5m breit, 2,5 m hoch und 5 m lang vor die oben offen ist . weiter stellt euch vor das unter dieser kiste im erdreich ein tank ist der die fäkalien aufängt. die kiste hat einen boden der vier rechteckige kästen von 35cm x35cm hat die ca 20 cm hoch sind, über die mann/frau sich hockt.
auch diese kästen sind nach oben und natürlich auch nach unten offen und auf dem holzboden der großen kiste befestigt.
hakle feucht natur, also ich habe die blätter des faulbaums bevorzugt weil immer so schön feucht und sauber waren, andere haben moos genommen, oder andere blätter, manchmal auch nur wasser.
ötzis tot:
also wenn ihr meine theorie lesen wollt :
also, er ötzi, wird vom wintereinbruch im schnalstal überrascht und kann nicht mehr zurück nach tirol. er überwintert in einem der dörfer im etschtal. die dort lebenden sehr hübschen mädels, von denen er nicht seine finger lassen kann, der schlimme finger , finden ihn nett und schenken ihm ihre aufmerksamkeit. das wiederum finden die freunde, cousins und brüder von doch recht hübschen südtiroler mädels, gar nicht wirklich so schön und nett.
als dann das frühjahr begann versuchte sich der schlimme finger aus dem staub , bzw aus dem etaschtal zu machen und wurde als er schon glaubte in sicherheit zu sein von einem pfeil, wie der vogt gesller von tells armbrustpfeil, von hinten gemeuchelt. der vogt gessller bekam ihn den pfeil in die eh schon kranke leber. ötzi war auch nicht gerade gesund. meine vermutung ist, das dass eine geschichte ist die schon seit jahrtausenden erzählt wird und immer wieder den jeweiligen epochen angespasst worden ist. eigentlich ist es die erste vendeta, weil die pfeilspitze ja schließlich aus lessinischem feuertein gefertigt wurde. also ein klassisches drama.
und das die mädels in südtirol hübsch sind davon konnten henning und ich uns überzeugen.
doch zurück zur ernst haftigkeit:
leider muß ich sagen, das die südtiroler landesregierung leider leider niemanden anders an die mumie heranläßt. es gäbe sicherlich auf der welt renomiertere pathologische institute die den "mann aus dem eis" untersuchen könnten ohne ihn so zu schädigen wie das phatologische institut ich glaube insbruck es getan hat, den die haben ihn nach dem er dort neingliefert wurde erst mal kräftig mit warmen wasser und ner bürste abgeschrubbt. das haben sie auch gefilmt, aber leider ist dieser film verschwunden, aber es gibt fotos wo der kameramann zusehen ist der den film macht. das sind informationen die habe ich von einer frau die im jahr 2006 eine dokumentation über die fundumstände und mit den personen gesprochen hat die damals daran beteiligt waren, messnern, kammerlander den heutigen wirt der similaumhütte und so weiter.
ausserdem finde ich dieser mensch niemandem gehört außer sich selbts.
und keine regierung das recht hat ihn für sich zu beanspruchen.
außerdem geht es bei den möglicherweise außerhäuslichen untersuchungen nicht darum ihn zubehalten.
sondern ihn von einem der besten pathologischen instute der welt untersuchen zu lassen. im namen der wissenschaft:
freiheit für ötzi
so gleich ists vorbei:
ich habe ihn besucht und finde, kein toter mensch der nichts verbrochen hat sollte so zur schaugestellt werden. in einem kühlschrank bei minus 6 grad celsius mit nackten eiern, ich bin bestimmt nicht prüde aber das ist voyeurismuss und jeder der in diese kühlbox hinein schaut ist einer. mich inbegriffen.
in diesem sinne
aus den tiefen des bregenzerwaldes schalltes: willllllmmmmmmaaaaaa..........javascript:emoticon(':shock:')
Shock
und ich glaube das die wahrheit meist einfach und vollkommen unspektakulär ist.
Zuschauer
Verfasst: 08.06.2007 08:51
von longdedl
sind nicht alle wissenschafter als zuschauer angetreten, sonst wären sie doch handwerker geworden.
in chronice (?) steht
"Wissenschaftliches Experiment?
Da liegt Hase im Pfeffer! Fernsehgeschichtlich ist es das auf jeden Fall, sicher auch in sozialpsychologischer Hinsicht. Immerhin soll die Serie zunächst einmal unterhalten, was auch für das Buch gilt. Ein gewisser Voyeurismus wird also bedient."
Anmerkung: Sozialpsychologisch ist das ganze weniger von Interesse, weil die Leut damals und heute sich nur geringfügig unterscheiden, wenn überhaupt (meine Evolution- und Anthropologie). Das Verhalten der Akteure entspricht ihrer sozialen Lage im Dorf und ihrem handlungsorienteirten Hintergrund aus der "Normalzeit", das ist nichts besonderes und wird z.b. in Trainings als systemische Konstante angesehen.
Vergleiche zu anderen TV Events bieten sich deshalb an, es ist nur der Wiedererkennungswert alltäglichen Verhaltens und dafür müssen wir nicht in TV sehen.
Longdedl
Longdedl
Verfasst: 08.06.2007 09:29
von alpenueberquerer
vollkommen richtig,
die einzigen zwei erkenntisse sind das ich so etwas mit dem fernsehen nicht mehr machen werde. die zweite ist das es keine gibt.
Verfasst: 08.06.2007 12:01
von Mela
Zur Ehrenrettung der Innsbrucker Pathologie muss gesagt werden, dass sie keine Ahnung hatten, dass es sich nicht um einen "normalen" Wanderer handelt... (Und als man es bemerkte, war er wohl schon geputzt...)
Offtopic: Wo im hinteren Bregenzerwald treibst Du Dich denn rum, Ingo? (Ist "meine" Gegend, daher die Neugier)
Liebe Grüsse
Mela
moin moin
Verfasst: 08.06.2007 12:46
von alpenueberquerer
hallo alle miteinander
nein nein, ich treibe mich hier im bregenzerwald nicht rum, keine sorge. ich versuche nur auf die weise die stationen meiner, unserer, alptraumtour zu beschreiben.
innsbrucker pathologie:
ok ich gestehe das sie keine archäologen sind.
aber wenn sie jede leiche so behandeln, was ist dann mit der spurensicherung bei mordfällen, wird da jeder gefundene tote oder dessen knochen oder andnersweitig reste erstmal von den spuren gereinigt die noch an ihm sein könnten, also übrig sind.
selbst der gröbaz müßte an hand des kupferbeils erkannt haben das es sich nicht um einen wanderer gehandelt hat. ich finde sowieso, das dem armen kerl postmortem wahrscheinlich genau so tödliche verletzungen beigebracht wurden wie bei seinem tode.
aber das mit der mumifizierung ist schon etwas rätselhaft.
man/frau stelle sich mal vor:
ötzi wird getroffen, er hat seinen rucksack nicht auf,oder es ist nur wenig drin, er verblutet innerhalb weniger minuten aber sicherlich nicht läger als bis zu 8 std. wenn er bewegungslos liegen bleibt. aber auch nur dann wenn die pfeilspitze die schlagader verletzt also vorher das schulterblatt durchschlägt, was sie getan hat.
ansonsten wäre die verwundung zwar schwer aber nicht unbedingt tödlich.
ok. also ötzi liegt da und stirbt, so wie sich bozen das vorstellt. jetzt fängt es zufällig an zu schneien. es gibt innere und äußer blutungen nach aussage von bozen.
der körper wird mit einer dünnen schicht schnee bedeckt die sich teilweise schnell rotfärbt, die kein adler sieht, den kein geier findet, kein bär riecht und kein wolf oder fuchs oder lux wittert. keine dohlen, raben, krähen, finden diesen leichnam. vergessen wir nicht, die baum grenze war höher als heute die temperatur war im schnitt 1-3 grad wärmer.
kein einziges tier kommt an ihm vorbei und nimmt sich mal nen habs. wow
wow also ich muß sagen das ist schon echt ne leistung.
ok es schneit also so stark das er vielleicht vollständig richtig dick mit schnee bedeckt wird. so dick das kein raubtier oder assfresser ihn mehr riecht. wie dick muß das wohl sein.
1mtr. 2mtr.
selbst dick mit schnee bedeckt und tiefgefroren würden ihn wölfe, füchse oder bären locker wittern und verspeisen und zwar in einer nacht.
anscheinend ist da etwas anderes passiert
dann ist er ja wieder teilweise aufgetaut und wieder eingefroren.
bis ihn das ehepaar entdeckt hat.
was auch seltsam ist ist das seine ausrüstung anscheinend komplett war. also das kupferbeil war noch da, der bogenrohling usw.
was mich wundert das er überhaupt keinen schmuck trug keine kette oder so was.
warum lassen die, läßt der mörder, das zeug alle liegen kupferbeile kann man umschmieden.
ich find die these mit dem alternden widerspenstigen häuptling der seinen nachfolger nicht an die mach lassen will verwegen.
weil ich weiß das z.b. bei den indianern, eskimos oder den lappen und samen usw. alte männer und frauen sehr wichtige menschen waren die allein durch ihre erfahrungen einen ganzen stamm retten konnten.
in diesem sinne.
schallt es durch die
hauslab jochrinne
der berg ruffffffft..........
Verfasst: 12.06.2007 19:23
von Copperhead
Endlich hab ich mal wieder Zeit zum schreiben, krass, wass man in ein paar Tagen verpassen kann...
Ich hatte die Ehre, auf der Pressekonferenz der Sendung im Pfahlbautenmuseum zu sein, die Sendung war allerdings hier eh schon im Gespräch.
Damals wie heute halte ich das ganze für sehenswert, denn man sieht das, was man sehen will, das ist meine Meinung.
Die Produktionsmethoden sind ausreichend diskutiert worden, ich nenne es ?schade?.
Und die Möglichkeit, hier von einem sehr sympathischen Teilnehmer Infos aus erster Hand zu bekommen, wiegt mein Versäumen, ihn (Olli&Britta) dort zu interviewen, wieder auf (Letzte Reihe rules!).
Ein paar Fragen gibt?s ja immer:
Wie stell ich mir das gesamte Dorf-/Waldgebiet vor? Wie groß waren das Areal und der Aktionsradius insgesamt? Was davon habt ihr gebraucht?
Was konntet ihr an Werkzeug/Gegenständen (vom Ofen abgesehen) selbst herstellen/reparieren? Was hattet ihr an Rohstoffen zur Verfügung (Holzrohlinge, Flint, Rohhaut etc.).
Pech hattet ihr ja genug (Vorsicht, Wortwitz!)
Wie viele Vorräte waren nach 8 Wochen noch übrig? Gab es Dinge in der Vorratskammer, die ihr nicht angerührt habt?
Wie sieht die (?wissenschaftliche?) Betreuung bis heute inkl. (bleibender) Spätfolgen aus? Sagen wir mal hauptsächlich körperlicherseits.
Wie bist du in diesem Forum gelandet?
Gibt?s von Eurer Seite Pläne, das privat in irgendeiner Folge aufleben zulassen? Wie hat das "Experiment" die ?Sippe? als ganzes im Privaten bis heute verändert?
Was hättest du unbedingt anders gemacht?
Hast du dir Ziele gesteckt, die du nicht erreicht hast?
?einige Stunden später?
Was dagegen, wenn ich im Juli in Uhldingen ein (paar) Bier mit dir trinken will?
gruss JO
Steve, nimm mich mit!
Verfasst: 15.06.2007 18:05
von Martin47
Hallo Leute, hatte schon lange vor, mich hier mal zu beteiligen. Ich bin Martin, der Töpfer, und habe so wie Ingo, der Alpenüberquerer, an dem Steinzeit- Projekt vom SWR mitgewirkt, allerdings im Dorf. Viele halb- oder unrichtige Gerüchte hat Ingo ja schon richtiggestellt. Und ich stimme mit vielen hier überein: man hätte das Alles ganz anders machen können oder sollen! Deshalb sind wir mit den vier Abend - Folgen auch alles andere als glücklich. Aber, was ich wirklich spitze finde, das sind die Internetauftritte des SWR zu dieser Produktion und die drei Kinderfilme (je 30 min). Denn diese orientieren sich an den Menschen und am Alltag und der Bewältigung desselben; und nicht an Katastrophen, Konflikten und Versagen. Und daher fühle ich mich in dem 4 - Teiler in gewisser Weise vorgeführt. Ich würde so etwas sofort wieder machen, nur diesmal ohne Fernsehen. Das dazu.
Ansonsten frage ich mich, warum sich die Diskussion nicht eher um Sachfragen dreht? Oder von mir aus um die wichtige Frage, wie wir das alles 8 Wochen lang ohne Bier ausgehalten haben!
Auf die Fragen von Copperhead werde ich bei Gelegenheit und mit mehr Zeit gerne eingehen.
Es grüßt Martin
Verfasst: 15.06.2007 18:30
von Steve Lenz
Hallo Martin! Schön, dass Du hier bist.
Die Sachfragen kamen mit dem Alpenüberquerer, denn davor konnten wir uns ja "nur" aufregen: über das Setting, die TV-Crew, darüber, dass man Euch ins Messer laufen ließ, etc.pp.
Es gab viele Gerüchte, die?s zu bestätigen oder zu korrigieren galt.
Auch hier hat Ingo ja einiges geradegebogen. Ich gehe davon aus, dass Du ihm diesbezüglich im Forum beistehen wirst.
Verfasst: 16.06.2007 08:33
von alpenueberquerer
moin moin martin
welcome im club
@alle:
ich antworte das nächste mal auf die fragen von copperhead.
in diesem sinne
verbleibe ich aus den tiefen der nordhessischen mittelgebirgslandschaft zwischen knüll und kellerwald
Verfasst: 16.06.2007 19:56
von Hans T.
Wie der Zufall so spielt....heute morgen im Hotel in Schleswig sitzen zwei Männer neben mir im Frühstücksraum und ich schnappe ein paar Brocken auf....'Harm Paulsen'....etc etc. Ich seh' zum Fenster raus und seh' einen VW des SWR. Wir stehen alle auf und ich sag' zu dem Mann: 'Na, in Sachen Steinzeit in Gottdorf gewesen?'. Er ist kurz verdutzt und wie sich herausstellt ist es der Kameramann, der die Alpenüberquerung von Ingo gedreht hat. Leider sind wir beide im Aufbruch, auch er bedauert es nicht mehr Zeit zu haben und wir reden halt grad so ein paar Minuten. Mit den Einschaltquoten ist er nicht zufrieden, im letzten Teil muss es nicht so toll gewesen sein. Über recht viele Detail konnten wir nicht sprechen, aber dass die Alpenüberquerung eine Meisterleistung war, das hab' ich ihm schon gesagt.
In Gottdorf selbst gibts eine (sehr kleine) Sonderausstellung. Fotos folgen. Gut gemacht, grafisch sehr ansprechend, inhaltlich auch wirklich gut. Zwei Passagen des Textes sind mir im Gedächtnis geblieben. Einmal eine Karikatur eines Kamerateams, bei der der Kameramann 'ich hätte mir mehr Action erwartet' murmelt und dann eine Textpassage, die sinngemäß ausdrückt, dass "Befürchtungen" (sic!!), die Protagonisten könnten es zu leicht haben und es würden keine Probleme auftreten und alles zu einfach werden, durch den Sommer 2006 sich nicht bewahrheiteten....
Grüße
Hans
kameramann
Verfasst: 16.06.2007 21:11
von alpenueberquerer
was hat den jochen schmoll in gottdorf gemacht, also das ist der weltbeste, die seele der alpenueberquerung