Verfasst: 12.07.2009 16:39
Hallo Hans!
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Hallo Marquardt,Hier scans der Ötzi-Bogenquerschnitte aus einem Paleoplanet-Thread:
http://i104.photobucket.com/albums/m163 ... /otzi3.jpg
http://i104.photobucket.com/albums/m163 ... /otzi4.jpg
Diese Mär hat seit 1993 dies- und jenseits des Atlantiks für zornzerfurchte Stirnen und ungehemmte Wutausbrüche gesorgt. Ursprung ist - soweit es mir bisher gelungen ist, diesen Mythos zu verfolgen - ein Beitrag von Paul Comstock in der "Bowyers Bible" Vol. 2: "Bogen der europäischen Vorgeschichte". Er behauptet hier, der Holmegaard-Bogen sei "backward" gebaut, also, wie Marquardt schreibt, Schütze vor der Rinde, Ziel in Richtung Markröhre. Seither geistert dieser "backward bow" durch die Ami-Literatur, obwohl eine solche Bauweise holzanantomischer Schwachsinn ist. Als ich Pauls Beitrag in der BB2 übersetzen sollte, habe ich Kontakt mit ihm aufgenommen, und wir haben herausgefunden, wo der Fehler lag: Amis wissen nicht, dass europäische Archäologen bei ihren Fundzeichnungen die Gegenstände nicht rollen, sondern klappen (damit Kante an Kante dargestellt werden kann) Also hat Paul die Zeichnungen des Holmegaard verkehrt gelesen, nämlich wie eine technische Zeichnung. Schon bei der Übersetzung der BB2 hab ich dann diese Passagen mit Pauls Einverständnis weggelassen, aber es wird noch eine Weile dauern, bis sich das auch in Amiland durchgesetzt hat. Dort versuchen anscheinend immer noch Leute "backward bows" zu bauen und wundern sich wenns kracht.Blattspitze hat geschrieben:Diskutiert wird in diesem Thread, glaube ich, auch die mögliche Orientierung Schütze vor der Rinde, Ziel in Richtung Stammmittelpunkt.
Was sagen die Tischler und Zimmerleute?
Marquardt