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Verfasst: 13.02.2008 09:53
von Steve Lenz
(Quelle: RGZM)
Wie gesagt: Ringe waren zu dieser Zeit nicht zwingend als Befestigungselement in Verwendung. Leider finde ich momentan mein "Krieger - Feste - Totenfeiern" nicht (was ich wundert), da ist noch ein passenderes Bild drin.
Verfasst: 13.02.2008 13:00
von Nils B.
Steve, meinst Du dieses? Wäre quasi die Luxus-Ausgabe.
Krieger Feste Totenopfer, Markus Egg, Diether Kramer, Verlag RGZM 2005, Seite 17[/size]
Verfasst: 13.02.2008 13:30
von Chris
Verfasst: 13.02.2008 15:48
von Steve Lenz
Genau jenen, Nils. Danke! (Ich find?mein Buch immer noch nicht - kann ja gar nicht sein...
)
Jep, der ist schick! Habe ich auch schon mit geliebäugelt, aber da Stefan ja Kleinklein nachbauen will, nehme ich mich zurück und mach?einen Hallstätter aus den Ardennen.
Allerdings gefällt mir der Haken aus Novo Mesto auch sehr gut!
Verfasst: 13.02.2008 16:07
von Nils B.
aber da Stefan ja Kleinklein nachbauen will, nehme ich mich zurück
Uff, dann hab ich auch einen Grund, die Liebäugelei einzustellen.
Na ja, thrakische Gürtelhaken sind ja auch ganz hübsch. Und zoomorph.
Äääh, zurück zum Thema, bitte...
Verfasst: 13.02.2008 18:00
von Hans T.
Für so Zierringe hätten wir schon noch weitere Ringe im Grab, aber denkbar ist deren Verwendung auch als Gegenstück zum Haken des Gürtelblechs. Was den Stein anbelangt, es ist eine Altgrabung und ob da Steinreste beim Austrichtern des Hügels aufgefallen wären, keine Ahnung. Ich bin aber vom Schleifstein eh wieder runter, da es zumindest bei uns nicht sonderlich üblich war, Frauen solche mitzugeben. ( Sagt da jetzt jemand 'Zirkelschluss'?).
Thomas und ich teilen derzeit die Auffassung von Chris: Irgendwas mit den Gürtelgehängen. Es ist noch ein Bernsteinring vorhanden (gewesen) und eine Tonkugel mit klackernder Füllung. Irgendwie in der Richtung.
Grüße
Hans
Verfasst: 13.02.2008 18:10
von Steve Lenz
Was spricht denn dagegen, den Ring selbst als das zentrale Element anzusehen? So mit gar nichts drangehängt.
Verfasst: 13.02.2008 18:20
von Nils B.
Fände ich mittlerweile auch durchaus naheliegend. Allein eine Kollektion fein gearbeiteter Bronzeringe dürfte ihren Wert gehabt haben, ist ästhetisch durchaus ansprechend und signalisiert soziale Oberschicht.
Außerdem könnte man noch auf eine talismanische oder kultische Bedeutung des Ringes an sich spekulieren.
Verfasst: 13.02.2008 18:29
von Hans T.
Steve, naja, ich denke die Ringe mit nix dran könnten das reine Zier-Element sein. Die mit den Blechstreifen, naja, ich bin mir nicht wirklich schlüssig. Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, dass die Klackerjugel und der Bernsteinring einfach 'so' am Gürtel befestigt waren, also einfach Loch im Gürtel und dann hingebunden.
Ich leg sie am Freitag unters Mikroskop, aber die Dinger sind in einem wirklich schlechten Zustand. Was anderes fällt mir jetzt auch nicht mehr ein...
H
Verfasst: 13.02.2008 18:44
von Chris
wie sieht das mit der Tonkugel aus - rein technisch müsste sie zumindest eine kleine Öffnung haben, um beim Brand die Luft entweichen zu lassen...
könnte die Öffnung groß genug gewesen sein, um das Doppelblech dort reinzuklemmen zur Befestigung der Kugel am Gürtelgehänge?
das wäre eine ganz neue Qualität - nicht nur Klapperbleche aus Bronze und Anhänger aus organischem Material sondern auch ne Kombination
Verfasst: 13.02.2008 18:45
von Steve Lenz
Denk mal an den Bernsteinring, der den Verschluß des Toilettetäschchens aus Frankfurt Stadtwald darstellt, vielleicht war?s hier ähnlich: Kleines Täschen mit besagter Klugel drin, der Bernsteinring war an der Verschlußkordel o.ä.
Und wenn man diese Bronzestreifen in das Leder einnäht (flächiger halbtiefer T-Schnitt, aufklappen, Blech rein - evtl. mit Kleber drauf - zuklappen, vernähen) reicht schon der Reibungswiderstand, dass man diese nicht mehr so ohne weiteres rausziehen kann.
Aber die Verwendung von Bronze als Aufhängungsmaterial zeigt mir eigentlich, dass den Ringen ein materieller wie evtl. kultischer Wert beigemessen wurde.
Verfasst: 13.02.2008 18:50
von Chris
Steve, war das Täschchen nicht aus einem Männergrab und lag auf der Brust?
Verfasst: 13.02.2008 18:55
von Hans T.
Chris, ja, klar, da ist ein Loch. Bislang ist da 'nur' ein Stückchen längliches Holz drin, an einem Wollfaden. Das Holz stellt sich quer, zack. So wie früher bei den selbergemachten ausgeblasenen Ostereiern.
Steve, stimmt. Dagegen spräche: Die Klapperkugel in der Tasche, hm. Frei getragen klappert sie besser. Der Bernsteinring vom Stadtwald wird aufgrund einer zusätzlichen Lochung ( 12-Uhr-6-Uhr) als Verschluss angesprochen. Laut Fundzeichnung 'unseres' Rings hat dieser die Lochung nicht ( Original verschollen).
H
Verfasst: 13.02.2008 19:13
von Steve Lenz
Chris, meinst Du, dass geschlechterspezifisch unterschieden wurde, wie Taschen verschlossen werden?
Hans, wenn die Kugel satt in was textiles oder organisches eingenäht ist, wirkt sich das wenig schalldämpfend aus. Meinst echt, dass die Tonkugel blank am Gürtel baumelte?
Verfasst: 13.02.2008 19:19
von Chris
nein, nicht wirklich, Steve - ich wollte eigentlich eher wissen, ob ich mich richtig erinnere
obwohl ich schon anmerken möchte, das in spätere Zeiten Männer vieeeeeel mehr Zeug am Gürtel / in Taschen rumschleppen, als Frauen... die haben ihr Zeug zu Hause griffbereit liegen und tragen es nicht mit sich rum