Hallo,
danke, aber ohne die Hilfe von ulfr hätte ich es nicht geschafft. Ich geh da ja immer ganz pragmatisch vor. Zunächst mal suche ich einen Schnellballbusch. Den erkennt ihr im Moment daran, daß seine Beeren oft gemischt sind, schwarz und rot. Seine Blätter sind dick und haarig, ebenso die `Rütchen`bzw. Austriebe. Sollte es da Probleme geben, kann ich dann auch gerne ein Bild reinstellen. Die einjährigen Rütchen schneide ich ab und schäle sie. Dann werden sie geviertelt. Danach ein Rütchen halbieren, um sie um den Kamm zu binden. Lindenbast sehr fein zwirnen. Vielleicht sollte man am Anfang erst mal einen Kamm mit 12 Zinken machen, um ein Gefühl für das Binden zu bekommen. Die Rütchen werden in der Mitte v o r s i c h t i g gebogen. Hat man starke Fingernägel, dann leicht an der Innenseite ankratzen/abkratzen. Das bekommt man ins Gefühl. Dann wie auf dem Bild ineinanderlegen und die halbierten Schneeballrütchen um die Zinken legen. Das Binden ist das Schwierigste. Am besten das unterste halbierte Rütchen (etwa in der Mitte des Kammes) einmal biegen und wieder öffnen. Dann kann man sehen wie breit gewickelt werden muß. Danach von links nach rechts immer den linken teil der geviertelten Rütchen mit dem Lindenbastzwirn im Kreuz anbinden
Das ist der Knackpunkt, der nervig ist. Fest ziehen, aber nicht so fest, daß der Bast reißt, vorsicht ! Also erst alle linken Zinken nacheinander und dann folgend alle rechte Zinken anbinden (Achtung auch oben in der Biegung sollten die Rütchen eng ineinander liegen). Wenn man das hat
darf man einmal kräftig durchatmen.
Vorsicht, daran denken, daß auch hinter dem Kamm die halbierten Rütchen mit eingebunden werden. Um das Prinzip zu verstehen, muß man es wohl mehrmal probieren, ich mußte jedenfalls ein paarmal wieder alles aufmachen. Wenn man den hinteren Teil nicht gleich mitbindet, muß man zustätzlich nochmal `zurückbinden` und dann wird der Kamm recht dick.
Erst wenn gebunden ist, sollte man die Zinken abschneiden. Danach, wie Gott sei Dank von trebron empfohlen, über einer Kerze vorsichtig anbrennen und gleich wieder ausblasen (kommt mir immer vor wie bei meinen Räucherstäbchen) So hat man das Härten gut im Griff und man kann die Haare viel besser kämmen.
Also, wenn das jetzt zu wirr ist, meldet euch gerne bei mir und ich versuche es aufzudröseln.
Natürlich kann auch anderes Bindematerial genommen werden. Eine feine Leinenschnur oder Nesselschnur oder....
Die Grösse bei meinem Kamm ist Breit 6,4 und Höhe 6,8 aber ich denke, daß das zunächst nicht den Ausschlag geben sollte.
Also, viel Spaß und ich würde mich freuen, wenn es klappt. Vielleicht mit Bild.
Grüssle Manu