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Skythische Rüstungen
Verfasst: 06.01.2008 15:53
von Dain II.
Auf meiner Suche nach awarisch/byzantinischen Kaftanformen bin ich im RAT auf folgendes gestoßen:
http://www.romanarmy.com/rat/viewtopic. ... ine+caftan
Vor allem die Links von Igor_Dzis sind sehr interessant. Es gibt in der Griechen und in der Römerfeinde-Abteilung auch noch einiges zu den Skythen.
Schauts euch mal an.
lg Stephan
Verfasst: 15.01.2008 22:42
von The Sarmatian
Nur allzu oft sieht man den Lamellenpanzer... ein schöner Anblick.
Ich verstehe allerdings immer noch nicht wozu diese Platten auf dem Rücken des Skythen mit dem Speer gut sind, konnte es auch bisher nicht rausfinden, der Typ sagt ja dass es auch keiner genau weiss... ist es immer noch ein Rätsel oder wie?
Verfasst: 15.01.2008 22:48
von Steve Lenz
Schätze, das lag an der Kampftaktik mit dem Bogen zu Pferde.
Beim Anreiten keine Pfeile von den eigenen Leuten ins Kreuz kriegen, beim Abreiten keine des Feindes. Durch diese breite Form sind auch die Schultern und Oberarme geschützt, ohne hingegen eingeengt oder behindert zu werden beim Bogeneinsatz. Man kommt auch beim Auszug nicht in Konflikt mit diesem Rückenschutz.
Verfasst: 15.01.2008 22:56
von The Sarmatian
Tja so dacht ichs mir auch... hat mich ein wenig an die Hunnen erinnert, die sich Lederschilde an den Schulter anbrachten, um Pfeile abzuwehren.
Da die Idee, dass sie im Nahkampf gebraucht wurden, sich für mich schwachsinnig anhört, muss ich dir recht geben.
Verfasst: 16.01.2008 00:02
von Dain II.
Im Ausstellungskatalog Gold der ukrainischen Steppe im Artikel: Skythische Rüstung im Experiment-Die Kriegerbestattung von Gladkovscina, wurde das so rekonstruiert dass die Schildschuppen auf dickes Leder aufbracht wurden und mit den "Befestigungsrollen" aus dem Grab, die auch auf dem Solochakamm zu sehen sind, zwischen den Schulterblättern an der Rüstung befestigt wurde. Und die zwei Enden Seitlich wurden mit Lederbändern an den Ellenbogen fixiert. Auf diese Weise kann man den "Schild" mit den Oberarmen mit geringen Bewegungen lenken und hat beide Hände frei um den Bogen zu benutzen oder die lange Reiterlanze zu führen.
Aber Lamellenpanzer sind mir (bisher) bei den Skythen unbekannt. Lediglich Schuppenpanzer kenn ich und eine etruskische Abbildung von einem Lamellenpanzer in Linothoraxform auf einer Bronzestatue. Ansonsten ist mir der Gebrauch der Lamellenpanzer in Europa erst wieder zur Zeit der Landnahme der turk-mongolischen Awaren/Warchoniten im Schwarzmeerraum und in Pannonien im um 566/568 AD bekannt.
lg Stephan
Verfasst: 16.01.2008 11:56
von Steve Lenz
Dain II., sind Dir die Knochenlamellen in der Ausstellung nicht aufgefallen?
Verfasst: 16.01.2008 22:02
von The Sarmatian
Wurden gemacht aus Knochen, Bronze, später Eisen und sogar Leder, wobei letzteres kenn ich so richtig nur bei den Japanern- Samurai trugen Lamellenpanzer aus Leder.
Wie meinst du das mit Knochen, Steve??? Wo???
Sieht mir nach Eisen aus.
Verfasst: 16.01.2008 22:07
von Steve Lenz
Die Skythen-Ausstellung in München. In einer Vitrine waren Lamellen aus Knochen zu sehen.
Verfasst: 16.01.2008 22:15
von Nils B.
Im New Yorker Metropolitan Museum gibt es meines Wissens nach einen skythischen Harnisch aus Lederlamellen, 6. Jhd.v.u.Z.
Verfasst: 16.01.2008 22:43
von The Sarmatian
Mist auf der HP find ich nur Tibetanische Lamellenpanzer aus Leder und Japanische. (die sind mit Eisen iwie verstärkt oder so)
Verfasst: 16.01.2008 22:51
von Nils B.
Bitteschön:
aus: Mounted Archers of the Steppe 600 BC-AD 1300, Osprey Publishing, 2004, Seite 30
Verfasst: 16.01.2008 23:05
von Dain II.
Ich meine mich zu erinnern dass wir über den schon mal disskutiert haben allerdings gings da eher drum ob der aus Leder oder Rohhaut ist. Wie sicher ist es denn dass das ein "halber" Lamellar ist? Schuppen kann man auch so anordnen
.
Und die Knochenlamellen in der Ausstellung; ich kann mich nicht mehr erinnern Steve und im Katalog find ich nix. Wie groß waren die denn? Es gibt soweit ich weis einen Schíld der mit Knochenplättchen belegt war und auch einen Panzergürtel aus Knochenplättchen (6.JH?, Schwarzmeergebiet). Da der runherum wohl mit Leder eingefasst war so wie diese Beinschienen aus Eisenstreifen könnt ich mir schon vorstellen das die erhaltenen Plättchen wie Lamellen ausehen (wg. Bohrungen). Man müsste die Platzierung im Grab kennen
.
lg Stephan
Verfasst: 16.01.2008 23:14
von Steve Lenz
Ich hab?besagte Lamellen umgezeichnet, ich zeichne sie noch ins Reine und scan das Ganze. Betrachtet man die Positionierung der Bohrungen, so kommt man m.E. eher auf einen Lamellar als auf einen Schild.
Übrigens:
In der Schweiz hat man Schuppen gefunden, die denen dieses Schuppenpanzers enorm ähnlich sehen. Datierung Lt!
Verfasst: 16.01.2008 23:19
von Dain II.
Lt
!???! Das is ja mal was. Bisher gabs ja noch gar nix bei den Kelten in Sachen Schuppen. Sitz schon wie auf Nadeln
:onfire:
.
lg Stephan
Verfasst: 16.01.2008 23:22
von Steve Lenz
Ich geh?ja eh am Freitag mit Simon in die Historicums-Bibliothek. Ich guck?dann nochmal explitzit nach FO und genauerer Datierung. Waren blattförmig und hatten oben nur ein kleines "Knäufchen", mittels dem sie wohl auf dem Trägermaterial befestigt worden sind.