Hi Ulfr,
ein paar Hinweise für weitere Recherchen:
Aus Knoepfli / Emminger ?Wandmalerei bis zum Ende des Mittelalters? (in Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken 2, S. 75
?Sicherheit gewinnen wir erst für die römische Zeit, in welcher die ?penicillo pingentes?, die mit dem Pinsel Malenden, von den ?encauste pingentes?, den (auch!) mit dem Spachtel arbeitenden Wachsmalern, unterschieden werden. Plinius widmet in Buch XXXV den Meistern ?qui penicillo pinxerint? die § § 60-120, ihnen, den ?celebres in penicillo?. Die Handschrift von Wandmalern belegt den Gebrauch von Haarpinseln ebenso wie entsprechende Funde. Nur kann man natürlich nicht wissen, ob sich der ehemalige Besitzer des Pinseletuis, das 1898 beim belgischen Herne-St-Hubert in einem etwa um 300 n. Chr. ausgehobenen Grabe gefunden wurde, auch als Wandmaler betätigt hatte?.
Zitat aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rbe ... der_Antike :
?Am besten informiert ist die heutige Forschung jedoch über die Verwendung der Pigmente in römischer Zeit. Das Wissen stützt sich hauptsächlich auf die Ausgrabungen in Pompeji, welche ein sehr reiches Fundmaterial lieferten, da u.a. Läden von Farbhändlern nachgewiesen wurden.
Ferner war die Entdeckung einer römischen Villa auf einem Feld bei St. Médard des Prés in Frankreich ein wegweisender Fund. Etwa 80 m von dem Gebäude entfernt lag das Grab einer Frau, der Grabbeigaben wie Malerwerkzeuge, Mörser, Reibstein, Löffel, Pinsel, ferner etwa 80 Glasfläschchen mit Pigmenten und Bindemitteln beigegeben wurden.
1988 wurde ein Grab bei Herne ? St. Hubert in Belgien aufgedeckt, in dem sich über 100 Farbwürfel und Malerwerkzeug befanden.
Mehr Einzelheiten zu dem Grab von Herne ? St. Hubert gibt?s hier:
http://www.archive.org/stream/mitteilun ... t_djvu.txt
ROMISCHE MALERFARBEN.
Mikroskopische Untersuchung der Farben und Farbstoffe eines römischen Malers aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.
(Mit Tafel XIV).
Von E. RAEHLMANN.
Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf ein Farbenmaterial, welches in Herne St. Hubert in Belgien (Provinz Limburg) in einem römischen Tumulus des 4. Jahrhunderts n. Chr. gefunden wurde. Die Fundstelle ist in der Nähe des von Julius Caesar angelegten Castells Aduatuca, des heutigen Tongres. Neben den Farben fanden sich Beigaben : Schüsseln, Krüge, Lampen, Waffen, Phalerae. Die Beisetzung stammt nach den gefundenen Münzen aus der Zeit Constantins. ? Es fanden sich 1)
100 kleine würfelförmige Farbenstücke von etwa 1 cm Durchmesser, in einem verwitterten Holzkasten, in dem sie durch Leisten voneinander getrennt lagen (vgl. S. 222, Abb. 1); sie ließen sich wie Butter schneiden ? 2) etwa 20 kleine Tiegel aus Bronze, etwa 5^ ^ cm hoch und 3 cm breit,
noch mit Farbe gefüllt (vgl. Abb. 2). ? Ferner ein Bronzekästchen mit Pinseln. Von letzteren waren die Stiele, größtenteils versteinert, noch vorhanden und an ihnen die Stellen zu erkennen, wo die Haare gesessen hatten. ? Die genauere Beschreibung des Fundes verdanken wir dem um die Erforschung belgischer Altertumsgeschichte hochverdienten Fr. Huybrigts, von welchem ich einen Teil der Farben zur Untersuchung erhielt.
usw.
Viele Grüße
Fridolin
Nachschlag:
Die ägyptischen Pinsel passen nicht in den gewünschten zeitlichen Rahmen, aber interessant sind sie allemal ...
http://www.metmuseum.org/toah/hd/twah/ho_47.123.htm
"The sketches were drawn with brushes, similar to those that were used by scribes. They were made from fine reeds that were trimmed at one end to an angle and chewed or split to fray the fibers. For the actual application of paint, thicker brushes were made from fibrous wood such as palm ribs, or from bundles of twigs tied together that were than beaten at one end to separate the fibers and make a course brush"
http://www.touregypt.net/featurestories/artoverview.htm