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Stabdolch

Verfasst: 01.12.2011 22:14
von Dago
Gibt es eigendlich Praktische erfahrungen zur Nutzung des Stabdolches. An ein reines Statussymbol glaub ich nicht so recht.

Re: Stabdolch

Verfasst: 01.12.2011 22:40
von LS
Hallo,
mein ehemaliger Kollege hat was nützliches dazu geschrieben.
http://www.uf.uni-erlangen.de/publikati ... tml#pkt_04

Grüße L.

Re: Stabdolch

Verfasst: 01.12.2011 23:43
von Dago
Danke für den Link, ich werde mal versuche ein gebrauchsfähiges Stück herzustellen und zum Test verwenden. Ich denke übrigens ähnlich, es sind Waffen, die sich aus der Geweihsprossenhaue entwickelt haben.

Re: Stabdolch

Verfasst: 02.12.2011 08:04
von Steve Lenz
Ich hab meinen ausgiebig getestet, bevor ich ihn Harm Paulsen schenkte. Absolut taugliches Kampfgerät. Klar gibt es auch reine Ziergeräte, wenn man sich die jeweilige Machart ansieht, aber der Fundtyp selbst war m.E. nicht primär nur als Zeigestück gedacht.

Die Länge ist ideal, man kann einen verheerenden Stich anbringen, blocken, oder mit der stumpfen Seite gegen ein Ziel wirken.

Ich hab leider kein Bild mehr von meinem nach dem Festplattencrash.

Re: Stabdolch

Verfasst: 02.12.2011 19:14
von FlintMetz
Ich war bis vor ein paar Jahren sehr aktiv im NinJutsu und im Japanischen ist die Kama eine sehr gängige Waffe. Und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Zum ANKUCKEN sind die NICHT!!!
Mir sind zwar keine Bronzezeitlichen bekannt, aber deren Ursprung in Japan dürfte sicherlich auch deutlich vor unserer Zeitrechnung liegen. Erster schriftlicher Nachweis dort ist dann zwar erst 645 n.Chr., was aber nicht viel heißen mag.

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Und wenn euch mal einer mit solchen Geräten etwas Übles will und derjenige auch nur halbwegs damit umgehen kann, dann ist es ohne entsprechender Gegenwaffen ein kluger Rat, so schnell wie irgend möglich zu rennen :D

Schöne Grüße...

Robert

Re: Stabdolch

Verfasst: 02.12.2011 21:36
von Dago
Japan hatte auch keine Bronzezeit, die gingen direkt vom Mesolitikum in die Eisenzeit

Re: Stabdolch

Verfasst: 02.12.2011 22:20
von FlintMetz
Eben - wie heute auch. Gestern noch keine Dampfmaschinen und heute schon atomstrombeheizte Klobrillen mit digitaler Dolby-Surround-Geräuschüberdeckung :D

Schöne Grüße...

Robert

Re: Stabdolch

Verfasst: 03.12.2011 12:38
von Trebron
Dago hat geschrieben:Danke für den Link, ich werde mal versuche ein gebrauchsfähiges Stück herzustellen und zum Test verwenden. Ich denke übrigens ähnlich, es sind Waffen, die sich aus der Geweihsprossenhaue entwickelt haben.
Erzähl mal mehr über den Entstehungsprozess, bin seeeehr interessiert !

Gruß

Norbert

Re: Stabdolch

Verfasst: 03.12.2011 19:11
von Dago
Ich habe die Klinge über ein Holzmodel erstehlt, genau wie die Nieten, in Sand abgegossen mit einer ca 7 %igen Bronze. Die Klinge wurde in einen Eschenholzgriff mit Birkenteer eingeklebt und dann vernietet.

Rausgekommen ist das da:

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Klingenlänge 21 cm, ist eine am unteren Spektrum. Stiellänge 63 cm. Die Klinge hat zwar eine Typische Form, ist aber nach keinem Bestimmten Fund gemacht. Der Schaft ist an die Abbildungen auf dem Menhir von Tübingen - Weilheim angelehnt.

Re: Stabdolch

Verfasst: 03.12.2011 21:02
von Steve Lenz
Schönes Stück! Und nu immer feste druff!^^

Re: Stabdolch

Verfasst: 04.12.2011 12:28
von ulfr
Ja, schick! Aber bestimmt wars Birkenpech und kein Teer :D (sorry)

Re: Stabdolch

Verfasst: 04.12.2011 18:27
von Hans T.
Für was braucht das Dingens eine Schneide oben? :mammut1:

Re: Stabdolch

Verfasst: 04.12.2011 18:54
von Steve Lenz
Bessere Wundwirkung?! :neandi:

Man kann damit nicht nur ziehend, sondern auch stoßend arbeiten (schneidend). Und beim Stich(-Hieb) erübrigt sich die Frage. oder?

Re: Stabdolch

Verfasst: 05.12.2011 12:14
von Blattspitze
Steve Lenz hat geschrieben:arbeiten (schneidend)
Ist sowas Arbeit ?
(bei Söldnern und Schlachtern vielleicht)
Der Begriff irritiert mich in diesem Zusammenhang.

Re: Stabdolch

Verfasst: 05.12.2011 12:22
von Steve Lenz
Man spricht doch auch vom Soldatenhandwerk. :wink:

Nee, was ist daran schlimm, wenn man hier den Terminus verwendet? Ist eine Waffe, dürfte einen Anwender dahinter gegeben haben. Wenn´s ein Pflug wäre würde man doch sicher auch von Arbeit reden, oder?

Eine Waffe ist und bleibt in erster Linie ein Werkzeug. Alles darüber ist Romantik, Verklärung oder - in neudeutsch - "political correctness".